Re: Warum es keine Elektroautos geben wird.

Am Wed, 11 Mar 2009 22:19:31 +0100 schrieb Andreas Oehler:

Der Privathelikopter verschafft aber nicht mehr Freiheit. Jeden Ort, den der Helikopter anfliegen kann, kann ich mit dem Auto, notfalls einer Fähre oder einem Linienflug auch erreichen.

Ich fordere ja auch nicht einen Rolls Royce für alle. Mir geht es um individuelle Mobilität, und für mich ist das eigene Auto ein extrem wichtiges Werkzeug zum Ausleben meiner indiviudellen Freiheit. Mein Auto darf ruhig alt und häßlich und auch langsam sein, aber ohne Auto bin ich unfrei.

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Tom Berger
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Tom Berger schrieb:

Nun, die, die da arbeiten, brauchen natürlich Individualverkehr. Wieso auch nicht? Es geht ja nicht darum, Individualverkehr unmöglich zu machen, sondern darum, unnötige Wege zu sparen.

Wenn man sich dazu noch vor Augen führt, dass die durchschnittliche Distanz, die mit dem PKW gefahren wird, unter 20 km liegt, sollte auffallen, dass wohl sehr viele Wege durch andere Vekehrsmittel ersetzt werden können.

Tobi

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Tobias Meyer

Tom Berger schrieb:

Das ganze lässt sich doch beliebig skalieren. Für den einen ist der private Heli nötig, damit er sich frei fühlt, für dich scheinbar das Auto. Warum reicht nicht auch ein Motorrad oder ein Fahrrad? Was ist an einem Linien- flug oder einer Fähre anders als an einem Zug?

Tobi

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Tobias Meyer

Am Wed, 11 Mar 2009 22:41:32 +0100 schrieb Tobias Meyer:

Warum ziehst Du die Grenze willkürlich bei 20 km?

Ich bin Freiberufler und habe die letzten Wochen bei einem Bildungszentrum unterrichtet. Mit dem Auto war ich ca 7 km über Stadtautobahn usw binnen 10 bis 15 Minuten dort. Einmal musste ich den ÖPNV nutzen und kam, obwohl ich anderthalb Stunden eingeplant hatte, dennoch 10 Minuten zu spät. Das ist inakzeptabel. Hätte ich den Unterrichtsort mit ÖPNV binnen 20 Minuten erreichen und unmittelbar anch Unterrichtsende auch wieder verlassen können, dann wäre ich auch mit ÖPNV gefahren, zumal das sogar bezahlt worden wäre. Aber anderthalb Stunden mehr Schlaf sind mir seeeeehr viel wert!

Ich fahre weitere Strecken auch gerne mit der Bahn, aber selbst wenn ich mit meinem Auto alleine unterwegs bin, entstehen mir mit Auto alles inklusive nur halb so hohe Kosten wie mit der Bahn. Das will ich mir nicht leisten, und ich fahre ja auch gerne Auto und bin dann auch noch am Zielort mobiler.

Also: ein Auto hätte ich auf jeden Fall, aber ich würde, wenn Preis und Verfügbarkeit stimmen, auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

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Tom Berger

Wed, 11 Mar 2009 22:30:38 +0100, Tom Berger:

Eben. Deshalb schränkt es Deine Mobilität nicht per-se ein, wenn die Nutzung des Pkw teurer=unattraktiver gemacht wird und die Nutzung von Fahrrad und ÖPNV mehr zur Regel wird. Es wird ja kaum einer behaupten, die Menschen in der Schweiz seien fürchterlich unfrei, nur weil sie mehr Bahn fahren und weniger Pkw. Oder die Holländer oder Dänen, weil sie mehr das Fahrrad nutzen.

Mir geht es andersherum: Als ich endlich die alte Karre verkauft hatte, war ich eine Last los. Die Zeit die man in der Stinkekiste sitzt ist zu

99% verlorene Zeit. Das Generve einen alten Kleinwagen am Laufen zu halten ist auch nicht ohne. Parkplatzsuche. Drängler/Schnarcher auf der Autobahn. Dazu die ständige latente Angst im städtischen Gewimmel doch mal einen Mitmenschen zu übersehen und über den Haufen zu fahren. Zudem nervt man halt seine Umwelt mit Lärm und Abgas. Das alles hat IMHO wenig mit Freiheit zu tun.

Aber wir kommen weit vom Thema ab!

Andreas

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Andreas Oehler

Tom Berger schrieb:

Tu ich ja nicht, ich hab mich wohl nur missverständlich ausgedrückt. Die Länge eines normalen Weges beträgt *durchschnittlich* 20km. Ein großer Anteil ist also deutlich kürzer. Bei diesem Anteil sollte man ansetzen und Alternativen zum PKW bewerben und interessanter machen.

Was einem effektiven Durchschnitt von 28 bis 42km/h entspricht. Mit einem Fahrrad erreicht man bequem 15 bis 25km/h Durchschnitt, hätte also 17 bis

28min gebraucht. Wenn man dann bedenkt, dass die komplette Parkplatzsuche- rei wegfällt, kommts wohl auf +-0 raus.

Tobi

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Tobias Meyer

Am Wed, 11 Mar 2009 22:43:39 +0100 schrieb Tobias Meyer:

Nein, das hat nichts mit Skalierung zu tun! Es geht um die Freiheit, aus eigener Entscheidung jederzeit einen beliebigen Ort anreisen zu können. Dabei spielt das Verkehrsmittel erst mal keine Rolle.

Ich fahre ja auch mit dem Zug, wenn Preis und Verfügbarkeit stimmen. Das funktioniert bei kurzen Strecken aber nie, weil da schon die An- und Abfahrt zum und vom Bahnhof in einem krassen Missverhältnis zur Fahrzeit steht. Bei langen Strecken gehen die Vorteile des privaten PKWs sogar verloren, da fliege ich natürlich lieber. Mittlere Strecken würde ich am liebsten per Bahn fahren, aber die ist mir in Deutschland zu teuer.

Ich lebe etwa die Hälfte meiner Zeit auf Sizilien, und ich fahre etwa zweimal im Jahr mit dem Auto runter, lasse es dort stehen, und fliege dann einmal im Monat für eine Woche nach Deutschland. Mit dem Flugzeug bin ich, wenn ich Anreise zum Flughafen, Checkin-Zeiten usw ehrlich mit einrechne, etwa 5 Stunden von Zuhause bis Palermo unterwegs. Mit den Zug dauert's etwa

30 Stunden und kostet das 10fache.
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Tom Berger

Am Wed, 11 Mar 2009 23:04:20 +0100 schrieb Tobias Meyer:

Erstens: wenn Du glaubst, dass ich bei diesem Sauwetter mitten in der Nacht um 7:30 Uhr durch Matsch und Regen mit dem Fahrrad fahre, kennst Du mich nicht. Nie im Leben! Und dieses NIE ist ganz groß und fett geschrieben :-)

Zweitens: mit dem Fahrrad kann ich nicht über die Stadtautobahn, da wären's mindestens 10 oder 12 km gewesen.

Drittens: für Dozenten gibt's dort kostenfreie Exklusivparkplätze unmittelbar neben dem Gebäudeeingang :-)

Viertens: Isch 'abe gar keine Fahrrad. Und ich will auch keins.

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Tom Berger

Am Wed, 11 Mar 2009 23:03:38 +0100 schrieb Andreas Oehler:

Doch! Das schränkt meine Mobiliät ganz gewaltig ein! Ich könnte beispielsweise nicht mehr zum Pilzesammeln an meine Lieblingsstellen.

Mit dem Auto entscheide ich, wann ich wohin fahre. Entwickle ein öffentliches Verkehrssystem, das mir dieselbe Freiheit gibt, und ich sattle sofort um. Ohne so ein bislang unbekanntes öffentliches Verkehrssystem richtest Du eine extreme Zweiklassengesellschaft ein, wenn Du individuelle Mobilität so weit verteuerst, dass nur noch wenige Superreiche sich diese leisten können.

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Tom Berger

Moin,

Andreas Oehler schrub:

Ich würde sagen, mit einem Eineinhalbtonner zum Einkaufen fahren ist grober Unfug, egal welches Antriebskonzept. Ja, es gab mal Zeiten, als ganz normale Autos - und die waren noch nicht mal auf Leichtbau getrimmt - unter einer Tonne wogen.

Und übrigens: Wer sich z.B. bevorzugt von Rindfleisch ernährt, der sollte vielleicht doch besser mit dem Auto fahren als zu Fuss gehen, das setzt weniger CO2 frei. Bedenke: Man mag zwar über den schlechten Wirkungsgrad von Motoren meckern, aber der Mensch als Arbeitsmaschine hat einen drastisch schlechteren Wirkungsgrad.

Auf langen Strecken beschleunigt man aber nicht so viel, gerade da sollte das Gewicht weniger Einfluss haben als im Stadtverkehr.

CU Rollo

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Roland Damm

40g Lithium sind ca. 5.7 mol Lithium. Die Faradaykonstante ist ca. 96500 C/mol , d.h. die 40 Gramm Lithium entsprechen einer Ladung von 550000C . 1 kWh sind 3600000 V*C, d.h der Akku muesste eine Zellenspannung von 3600/550 = 6.5 V haben . Das scheint mir deutlich mehr als man von einem Akku erwarten kann. Die Zahl steht hier
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es ist ein
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hat nur 3.3 V Zellenspannung - also muesste eine kWh etwa doppelt soviel Lithium benoetigen wie angegeben. Wo liegt der Fehler - oder ist das sowas wie beim Eisen im Spinat...

Da muss dann aber ein anderes Element die Speicherung uebernehmen.

60 V gibts definitiv nicht bei einer Akkuzelle.
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Carla Schneider

Tom Berger schrieb zu Andreas Oehlers Feststellung

Stalin, der bekanntlich schon ein Weilchen tot ist, hätte mutmaßlich auf Massenmotorisierung gesetzt. Diktaturen mögen Massenmotorisierung. Sie vereinzelt Individuen, gibt ihnen einen kleinen Bereich, in denen sie sich bedeutend, entscheidungsbefugt und `mächtig' fühlen können und trägt damit dazu bei, dass sie sich nicht gegen eine Regierung zusammenschließen. Funktioniert übrigens nicht nur in Diktaturen.

Individualverkehr ist ohne jede Frage eine großartige Sache. Er stellt die natürliche Mobilitätsform dar, ist sehr sinnvoll und sollte gefördert und keinesfalls behindert werden -- jedenfalls sofern und solange er aus eigener Kraft erfolgt. Ganz erhebliche Probleme bereitet jedoch der motorisierte Individualverkehr. Er behindert und gefährdet den eigentlichen, ursprünglichen, unmotorisierten Individualverkehr. Dies trifft umso mehr zu, wenn ein motorisiertes Individualverkehrsmittel von anderthalb Tonnen für den Transport einer Person eingesetzt wird, welches nach dem Transport überdies etliche Quadratmeter Fläche unbenutzbar macht (im Mittel täglich 23 Stunden und 37 Minuten; der durchschnittliche Pkw wird täglich 23 Minuten benutzt).

Hans Crauel

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Hans Crauel

Tom Berger schrieb:

Eine solche Art der Redundanz ist nicht sehr beliebt. Man will nicht jedes Mal kontrollieren, ob man nun alles Nötige dabei hat oder nicht. Die wichtigen Dinge werden im Auto deponiert und "vergessen". Mit öffentlichen Verkehrsmitteln der gewohnten Art ist das nicht machbar. Auch nicht mit Mietwagen.

Setzt voraus, dass sich die Hersteller einigen. Zu befürchten ist, dass es dann Tankstellen für Toyota gibt, andere für VW, Audi, ... Man denke nur an die Erfahrungen mit Tintenpatronen oder Tonerkassetten...

Was dann für einen windigen PKW ein Ladegerät in der Größenordnung einer Lokomotive bedeutet. Das wird für jedes Stromnetz eine ordentliche Herausforderung darstellen.

Mit Fernstrecke auf Gummirädern in zweidimensionalem Umfeld (Straßen) verzichtet man grundsätzlich auf die Möglichkeit des waggonähnlichen Windschattenfahrens. Das bedeutet letztlich doppelten Energieverbrauch. Die Unfallgefahr ist damit auch größer.

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Christoph Müller

Tom Berger schrieb:

Genau darum geht's beim Astrail-Konzept.

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Christoph Müller

Hans Crauel schrieb:

sehe ich auch so.

Sofern damit kein Umweltschaden verbunden ist, den die Natur nicht mehr binnen kurzer Zeit bewältigen kann.

Wieso die Forderung "aus eigener Kraft"? Das funktioniert doch überhaupt nicht. Wenn man was isst, dann isst man sich doch nicht selber, sondern versorgt sich Fremd(!)energie. Das Besondere an dieser Energieform ist lediglich, dass sie keinen Umweltschaden anreichert, wie man das z.B. vom Mineralöl her gewohnt ist.

Je nach dem, wo er stattfindet.

In unserer Gegend gibt es sehr viele Tiefgaragen.

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Christoph Müller

Andreas Oehler schrieb:

Ich habe meine Zahlen von Raffineriemitarbeitern. Die Raffinerien in der Gegend betreiben auch durchaus größere Kühltürme. Es geht auch nicht nur um Transport und Raffinerie, sondern auch noch um Exploration und Förderung. Während früher das Öl von selbst aus dem Boden quoll, muss man heute schon Ölsande ausbeuten, denen man das Öl mit großem Energieaufwand erst entreißen muss.

Könnte daran liegen, dass es viele Stücke solcher Akkus gibt, aber noch relativ wenig Masse. Solche kleinen Akkus (z.B. für Handys) haben einen großen Fremdmaterialanteil, was das recyceln schwierig macht. Mit großen Fahrakkus wird sich da aus rein geometrischen Gründen Wesentliches ändern. Damit sollte die Wiederverwertung dann auch entsprechend einfacher werden.

Auf der Schiene geht's auch ohne speichern. Da fährt man unmittelbar im Stromnetz.

Ganz so krass würde ich es nicht formulieren. Einen gewissen Fortschritt gäbe es wohl schon. Angesichts des Klimawandels wird dieser Fortschritt auf diesem Weg allerdings deutlich zu klein ausfallen. Deshalb brauchen wir STRUKTUREN wie das Astrail-Konzept. Nur den Antrieb auszutauschen, wird nicht reichen.

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Christoph Müller

Tobias Meyer schrieb:

Vor allem auf die Realisierung ordentlicher STRUKTUREN zu pochen! Alles Andere wird nicht reichen, die anstehenden Umweltprobleme zu lösen.

Wie viel Prozent Entlastung erwartest du mit solchen Aufrufen, die schon seit Jahrzehnten gemacht werden?

Da wäre?

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Christoph Müller

Tobias Meyer schrieb:

Politik ist das, was uns alle angeht.

Zur Stützung der Wirtschaft, damit wir uns auch morgen noch was zum Essen kaufen können.

Weil's die Mehrheit so will.

Weil sich Anderes an diesen Plätzen noch nicht durchsetzen ließ.

Wäre mit dem Astrail-Konzept möglicherweise ähnlich. Dann würde man nämlich sehr viel größeren Wert auf die Innenausstattung der Fahrzeuge legen und sich evtl. ein ganzen Büro drin einrichten. Damit drängt sich natürlich die Frage auf, wieso man überhaupt noch jeden Tag in die Firma fahren soll.

Stimmt.

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Christoph Müller

Tom Berger schrieb:

Richtig. Nur darf man dabei nicht NUR auf den E-Motor schielen. Um umweltverträglich zu sein, muss man das GANZE System im Auge behalten. Deshalb

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und
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Christoph Müller

[...]

Das betrifft ja nur Tankstellen, die sind auch jetzt schon ziemlich gross (unterirdischer Tank) und koennten natuerlich einen Hochleistungsanschluss ans Stromnetz haben.

Ja. Allerdings verzichtet man damit auch auf eine Menge sehr aufwendige Schienenfahrzeuge.

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gibt es ja schon seit den 30er Jahren. Scheint sich aber nicht mehr zu lohnen, es werden immer mehr Verbindungen eingestellt.

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Carla Schneider

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