Re: Wie lassen Schafe eine Bahn entgleisen?

die 'geringen' anteile der Flugzeugbahn sehen so aus, dass wir 2006 im bahnfernverkehr innerdeutsch 120 Mio reisende hatten, und 154 Mio beim flugzeug. du kannst ja beim naechsten flug DUS-FRA oder HAM-BER mal in ruhe nachrechnen, was das prozentual so bedeutet, und warum es sinnvoll sein kann, sich in dem segment zu profilieren.

hint: mit einer HG von 130km/h nimmt ein Railtaxi da niemandem die butter vom brot, und in anbetracht der HG-freien autobahnen duerfte die akzeptanz fuer auto-umsteiger auch nicht berauschend sein.

Crosspost & Followup-To: de.soc.verkehr

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frank paulsen
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Das System überwacht den 3-fachen Anhalteweg. Wenn eine Anomalie auftaucht, hat der Fahrer 2s Zeit, einzugreifen, oder das Fahrzeug hält autonom an.

Karneval & genormte Straßen?

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Raimund Nisius

Moin,

Christoph Müller schrub:

Ich muss das mal wieder versuchen abzukürzen.

Also du meinst, das Fahrerassistenzsysteme immer besser werden, und zukünftig so gut sein werden, dass die alleine fahren können.

Nun gut, abgenommen das wäre möglich. Dazu müssen aber noch ein paar technische Probleme gelöst werden.

Schon heute gibt es Computer im Auto, aber sie haben schätzungsweise nur ein Zehntel der Leistung, wie man sie heute auf dem Schreibtisch hat. Der Grund, warum das so ist, ist die geforderte Ausfallsicherheit. Die kann ein PC kaum bringen. Auch sonstige Sensoren müssten verbessert werden und vorallem müssten sie drastisch billiger werden. Kameras sind schon billig, aber Laserentfernungsmessung oder Radar sind es noch längst nicht - und ich hätte auch Bedenken bei der Zulassung, wenn jedes Auto mit Radar und Laser durch die Gegend leuchtet. Da könnte sich Widerstand regen...

Aber der entscheidende Punkt ist die Haftung bei Unfällen. Du bringst das Beispiel der Bauingeniöre. Schön: genau die müssen nämlich z.B. persönlich haften, wenn sie Mist bauen. Und zwar nicht nur mit Geld, sondern auch schlimmstenfalls mit Freiheitsstrafe. Und dagegen gibt es keine Versicherung. Warum gibt es dann noch Bauings? Weil die sich dadurch absichern können, dass sie sich strikt an die Normen halten. Vergleichbare Normen gibt es aber im Maschinenbau überhaupt nicht. In der Elektronik oder der Computerei auch nicht.

Du meinst, es würde schon reichen, wenn solche selbstfahrenden Autos sicherer unterwegs sind, als vom Menschen gesteuerte. Tut es IMO eben nicht. Und das hat sicher auch eine Menge mit Psychologie zu tun. Der Fahrer ist immer der erste am Unfallort und nicht selten ist er auch der Geschädigte. Er hat also ein ganz eigenes Interesse daran, einen Unfall zu verhindern. Ein Computer hat das nicht. Das Leben des Herstellers steht bei einem Unfall auch nicht auf dem Spiel.

Es gibt Lichtschrankensysteme zur Absicherung von Maschinen gegen Eingriff durch den Menschen im Betrieb. Es gibt sogar ganz elegant Laserscanner die diese Aufgabe übernehmen können. Ich kenne da zufällig einen Hersteller, die Geräte von dem sind immer blau und fahren bei diesem Rennen in den USA auch immer mit. So ein Scanner kostet runde 2000?. Davon wird man schon mal ein paar brauchen. Aber was wollte ich sagen... ach ja: Hast du schon mal davon gehört, dass irgendwo zur Absicherung einer Maschine eine Videokamera eingesetzt wird (erlaubter Weise)? Die am Markt befindlichen Kameras fallen für den Zweck schon mal generell aus, da sie IMO nicht sicher sind.

[Nur mal am Rande bemerkt, GPS-Navigation ist auch nicht sicher, weil u.U. nur vier Satelliten empfangbar sind und jeder einzelne Satellit auch nicht sicher ist. Deswegen muss jedes moderne Flugzeug eine sichere Trägheitsnavigation haben, weil GPS zwar ein nettes Gimik ist, aber man darf sich nicht drauf verlassen müssen.]

Nun gut, von der Realität werde ich dich ja doch nicht überzeugen können....

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Ja.

Klar. Sonst gäbe es die Dinger ja schon heute in zugelassener Form.

Kann man so nicht sagen, weil es sich nicht um PCs, sondern um echte Spezialcomputer handelt. Meinem PC möchte ich mein ABS jedenfalls nicht anvertrauen, obwohl dieser wahrscheinlich deutlich "leistungsfähiger" ist. Mein PC macht aber von Zeit zu Zeit Garbage-Collection. Fatal, wenn genau dann das ABS gebraucht wird... Da helfen dann auch keine x GHz und y GB Hauptspeicher mit einer TB-Festplatte mehr.

Computer im Fahrzeug, die für Sicherheit sorgen sollen, werden grundsätzlich anders als normale PCs konfiguriert sein. Sie werden auch eine andere Architektur haben. Sowohl in Hinblick auf Hard- wie Software.

Klar. Daran wird ja auch mit viel Aufwand tatsächlich gearbeitet. Wieso das bei den Bahnverantwortlichen niemand mitzukriegen scheint, ist mir schleierhaft.

Daraus schließt die Bahn dann ganz einfach: "kommt NIE. Also brauchen wir auch nix zu tun." Mit Laser und Radar wird es nur um kurze Distanzen gehen. Entsprechend gering werden die Sendeleistungen sein.

Was sie ohne Versicherungen i.d.R. aber gar nicht könnten. Es gibt einen Rechtsgrundsatz: "Jeder trage seinen Schaden selber. Es sei denn, man ihn abwälzen."

Natürlich. Wenn Vorsatz im Spiel ist, wird eine Freiheitsstrafe niemanden überraschen. Für solche Fälle ist sie zur Abschreckung vorgesehen. "Normale" Fehler werden i.d.r. NICHT vorsätzlich gemacht. Dafür gibt's dann Versicherungen.

Wäre ja noch schöner, wenn vorsätzlich gemachte Fehler auch noch versichert wären. Normalsterbliche versuchen Fehler zu VERMEIDEN.

Du zäumst das Pferd vom Schwanz her auf. Die Normen haben sich praktischen Erfahrungen heraus entwickelt und nicht umgekehrt.

In Bereichen, in denen es entsprechende praktische Erfahrungen gibt, gibt es sehr wohl Normen.

NOCH nicht. Ist aber nur eine Frage der Zeit, die du allerdings mit unendlich ansetzt und ich nur mit wenigen Jahren.

DAS aber definitiv nicht. Die Sicherheit kann man ziemlich emotionsfrei messen.

Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass sich Menschen sehr leicht ablenken lassen und infolgedessen viele Unfälle passieren.

Ein Computer hat aber auch nicht üblichen menschlichen Schwächen, die so viele Unfälle verursachen. Die meisten passieren infolge Unaufmerksamkeit. Man lässt sich einfach zu leicht ablenken. In diesem Punkt sind Automaten ganz klar im Vorteil.

Muss es das?

Na ja - bei der Geländeabsicherung sind Kameras seit vielen Jahren längst Standard.

Wer Polemik braucht, klingt für mich alles andere als überzeugend. Eher hilflos.

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Christoph Müller

Moin,

Christoph Müller schrub:

Was wird heute denn so an Technik eingesetzt, in den Bereichen wo es um Sicherheit geht? Von der Rechenleistung eines PC ist man da noch weit entfernt. Ein bekannter berichtete mir mal, dass man für einen Einsatz im Auto bei einem PowerPC den Cache abgeschaltet hat. Zwar verliert er dadruch drastisch an Rechenleistung, aber dadurch wird er erst benutzbar, weil man sich erst dann auf die Ausführungszeiten von Funktionen und Interrupts verlassen kann. Schnelligkeit um jeden Preis (wie beim PC) verträgt sich nicht mit Zuverlässigkeit und Verlässlichkeit.

Bei Handys geht es auch nur um kleine Leistungen....

Wenn ein Ingeniör bei einer Automobilfirma weiß, dass das Auto einen Unfall bauen wird, wenn die Sonne tief steht _und_ ein Kind vor's Auto läuft _und_ der Radarsensor gerade verdreckt ist _und_.... - und er tut nichts dagegen und es passiert ein Unfall, dann war das IMO fahrlässig.

Normen, die vorschreiben, wie man die Blechdicke einer Autotür auslegt? Normen die vorschreiben, wie man Leiterbahnbreiten auf Platinen auslegt?

Autos werden aber nicht emotionsfrei gekauft. Dass Flugzeuge sichere Verkehrsmittel sind, beruhigt eine Person mit Flugangst nun mal auch nicht. Und jemand, der sich in einem bestimmten Auto nicht sicher fühlt, wird das Auto nicht kaufen, egal wie sicher es ist. Auf Emotionen kommt es also in ganz entschiedenem Maße an.

Hatten wir schon, ist irrelevant. Wenn _du_ etwas falsch machst und bis infolge dessen geschädigt, dann bist du ärmer als vorher und vielleicht wütend auf dich. Wenn aber jemand anderes was falsch macht und du bist geschädigt, dann ziehst du vor Gericht.

Es gibt dem Passagier ein sichereres Gefühl.

Hm? Für welche Anwendung genau?

Deiner Technikverliebtheit und kritiklosen Akzeptanz von Werbetexten kann man inzwischen auch nur noch hilflos gegenüber stehen.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Es geht nicht um die Leistungsfähigkeit im Mittelwert, sondern darum, dass die geforderte Funktion auf dem Punkt zur Verfügung steht, sobald sie gebraucht wird. Somit ist es eine Sache des Betriebssystems sowie des Programms, wie es mit dem sich ansammelnden Datenmüll umgeht. Meistens ist es dann keine Frage der Rechenleistung mehr - davon steht i.d.R. genug zur Verfügung - sondern eher des richtigen Timings. Sowas kriegt man mit Windows, Vista und Co. nicht so ohne weiteres hin. Deshalb nimmt für Sicherzeitszwecke was Geeigneteres. Ist dann aufgrund der aufwändigeren Testverfahren auch ein gutes Stück teurere Softwareentwicklung.

Glaube ich gerne. Echtzeitbetriebssysteme arbeiten halt etwas anders als das, was normale Büromenschen gewohnt sind.

Wenn's heißt "um jeden Preis", so hast du die ganz richtige Antwort ja bereits gegeben.

Handys sind Rundstrahler. Radar wird sehr wahrscheinlich als Richtstrahler mit ziemlich enger Keule betrieben werden. Somit dürfte die Feldstärke ein paar Meter neben der Straße schon ziemlich deutlich sinken.

Wer in einer Außenkurve wohnt, kriegt natürlich schon was ab. Da weiß man aber, woher die Strahlung kommt und kann sich ggf. davor schützen (so man elektrosensibel ist). Beim Handy kann man sich vielleicht vor dem Sendemast schützen, aber nicht vor den Telefonierern selbst. Die laufen schließlich überall rum.

Vielleicht wird ja statt Radar nahes Infrarot (geht auch durch Nebel) benutzt. Da kann ich mir schlecht vorstellen, dass man damit wirklich Schäden produzieren kann. Solche Strahlung hat man an jedem Lagerfeuer und mit jeder offenen Flamme. Wahrscheinlich sogar noch deutlich intensiver als mit den Infrarotabstandssensoren.

Deshalb werden sich die Ingeniöre auf die sichere Seite legen und das Fahrzeug so lange anhalten, bis die Lage wieder übersichtlich ist.

Wie schaut's denn heute aus, wenn ein Fahrer durch einen Lichtreflex oder tief stehende und blendende Sonne plötzlich die Orientierung verliert und deshalb ein Kind überfährt?

Das mit der Blechdicke wird indirekt mit Crashversuchen abgesichert. Für das Auslegen von Leiterbahnen gibt es sehr wohl Normen.

Das schon. Trotzdem wird man sagen können, welche Sicherheitsstandards das Auto erfüllt bzw. nicht.

Klar. Solche Menschen kaufen sich dann eben keine solchen Autos. Und? Es wird genügend Andere geben, die sich trotzdem so eines kaufen. Wie viele es sein werden, muss sich erst noch zeigen. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Die Sicherheit ist nur einer von Vielen.

DESHALB fährt jetzt die Linie 3 in Nürnberg ohne Fahrer?

Wenn es um das gesamte Vermögen von Firmen geht. Raffinerien, Banken, Hersteller von irgendwas...

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Christoph Müller

naja, sie faehrt aktuell im besetzten vorlaufbetrieb, und ist damit endlich einen schritt weiter als die U5 in Berlin es bereits 1999 war...

ein grandioser technischer triumph!

wie man es allerdings in der praxis finanzieren soll, jeden Railtaxi-haltepunkt fuer personenkabinen mit automatischen tueren zu bestuecken, bleibt immer noch ein wenig unklar.

(seit 1984 faehrt uebrigens die H-Bahn in Dortmund vollautomatisch, und die M-Bahn in Berlin schaffte das 1989. die dramatischen auswirkungen auf den ueblichen betrieb kann man an der zahl der befoerderten personen erkennen, die strassen sind seitdem voller arbeitsloser U-bahn- triebfahrzeugfuehrer)

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frank paulsen

frank paulsen schrieb:

An den Bahnhöfen wird es sehr wahrsacheinlich Ankunfts- und Abfahrtsgebühren geben. Damit haben die Bahnhofsbetreiber größtes Interesse daran, dass alles reibungslos flutscht, dass immer genügend Railtaxis und Kabinen da sind, aber auch noch genügend Platz für Ankommende bleibt.

Wozu braucht man automatische Türen bei den Kabinen? Eine Verriegelung sollte reichen. Ist ja nicht so, dass man drängeln müsste, weil der Zug abfährt. Man kann sich Zeit lassen. Man fährt ab, wenn man SELBER meint, dass es an der Zeit wäre. Abgeholt wird das Ding nur auf explitzite Anforderung UND wenn die Türen ordnungsgemäß verriegelt sind. Sind sie es nicht, wird das Ding auch nicht abgeholt.

Abgerechnet wird nach Mietdauer (in etwa Fahrzeit), Energiebedarf (fährt man alleine ohne Zug, kann's auch mal etwas teurer werden. Genauso bei Bergauftouren oder mit aerodynamisch "unmöglichem Aufbau".), Versicherungsanteil, Start- und Ankunftsgebühr sowie Streckenmaut. Klingt kompliziert. Ist es aber wahrscheinlich nicht, weil man daraus recht gut abschätzen kann, was eine bestimmte Strecke kosten wird. Man kann auch mal vorab virtuelle Railtaxis die Strecke abfahren lassen und von ihnen die genauen Informationen zusammensammeln lassen.

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Christoph Müller

Am Tue, 27 May 2008 09:13:52 +0200 schrieb Christoph Müller:

Überseht Ihr da nicht was?

Ich glaub ja gerne, das man Aussagen machen kann, die auf einer Statistik beruhen und die Realität hinreichend genau abbilden.

Ich würde aber behaupten, das es den Käufer eines PKWs nicht kratzt. Denn ein Auto hat mit emotionslosen Vorteil-/Nachteilbetrachtungen herzlich wenig zu tun. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Modell ist IMHO zu mindestens 80% emotional bestimmt.

Bei einem Schienenfahrzeug mag das vielleicht anders sein, aber bei der großen Freiheit auf vier Gummiwülsten, PS-gewaltig und in Sonderlackierung....

Mein ja nur

Prabodh

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Prabodh C. Brendler

Moin,

Christoph Müller schrub:

Das können sich die meisten etablierten Wissenschaftler bei Handys auch nicht vorstellen. Ändert aber nichts, an der teilweise vorhandenen Ablehnung.

Dann trifft den Autohersteller keine Schuld, es kostet ihn nichts. Und das sogar, obwohl der Hersteller genau weiß, dass ein menschlicher Fahrer zu solchen Fehlern neigt. Das ist halt die Besonderheit im Rechtssystem, wenn man einen Menschen als Steuergerät einsetzt. Schon ist man die Verantwortung los...:-)

Eben, es gibt keine verlässliche Norm, nach der man einfach rechnen kann und wenn dann noch was schief geht, man einfach sagen kann, dass das höhere Gewalt, ein Wunder,... war.

Und für das Design von Halbleitern? Und welche Busse zu verwenden sind?

Vermutlich nicht deshalb, wie kommst du darauf? Es wird wohl eher aus kostengründen sein. Aber gut, wenn du meinst, eine Straßenbahn oder sowas wäre mit einem Auto zu vergleichen, dann ist dir halt kaum zu helfen. Was Unfälle z.B. angeht: Wenn jemand vor einen Zug rennt, ist er schuld. Ganz einfach. Alle Sicherungsanlagen der Bahn, wie z.B. Schranken bei Bahnübergängen dienen dazu, den Bahnverkehr sicherer zu machen und vor Ausfällen zu schützen. Sie dienen nicht dazu, den nicht-Bahnverkehr zu schützen. Das braucht die Bahn nämlich traditionell nicht. Ist sozusagen Gewohnheitsrecht, wenn ein Unfall Auto gegen Bahn passiert, hat das Auto schuld. Deswegen ist ein vollautomatischer Bahnverkehr auch viel problemloser etablierbar, als selbiges bei einem Auto. Denn die Bahn ist nicht dazu angehalten, Unfälle zu verhindern. Sie tut es wenn, dann nur aus eigenem Interesse um Stillstandszeiten zu verhindern. Zeig mir mal eine Kreuzung, wo die Bahn/Straßenbahn auf Vorfahrt achten muss...

Also du meinst Videokameras. Und die werden vollautomatisch ausgewertet? Oder ist da nicht doch noch eine Wach-und-Schließfirma dahinter, die den Kopf hinhält, wenn mal was nicht so läuft?

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Na ja - nahes Infrarot hat man überall sowieso. Mit Sonnenlicht und mit Glühbirnen sowie mit Lagerfeuer und Herdflamme und auch Elektroherd. Um den Suchstrahl überhaupt detektieren zu können, wird man ihn deshalb kodieren oder wenigstens modulieren müssen, weil er sonst nicht mehr von der Umgebung unterschieden werden kann.

Der Autofahrer zahlt den zahlbaren Schadensanteil trotzdem in Form seiner Versicherung. Wenn deine Bedenken also wirklich so relevant wären, wie du vermutest, müsste eine Kfz-Versicherung unbezahlbar sein. Am Ende ist es doch egal, wer die Versicherungsprämie an die Versicherungen leitet, weil es am Ende sowieso immer der Fahrzeugbenutzer sein wird. Zahlt der Autohersteller, dann muss im Preis die Versicherungsprämie enthalten sein. Zahlt der Betreiber, dann führt halt er statt dem Hersteller die Prämien ab. Am Ende ist es IMMER der Benutzer, der die Beiträge bezahlt (nicht berücksichtigt Subventionen, die aber ohnehin nicht vorgesehen sind).

Wie gesagt - die Versicherungen müssen zahlen. Wer am Ende die Einzahlung der Versicherungsprämien tätigt, ist ihnen wahrscheinlich ziemlich egal. Was zählt ist nur, dass genügend Geld zur Schadensregulierung vorhanden ist und die Aktionäre ausreichend gut bedient werden können.

Es gibt durchaus standardisierte Crashversuche. Wie man deren Forderungen erfüllt, ist dort ganz bewusst nicht festgelegt. Der Eine nimmt einfach dickeres Blech, der Andere lieber dünneres, dafür im Inneren der Konstruktion kräftige Rohre oder Metallschäume oder sonst was. Wieder andere verwenden ganz neue Werkstoffe. Diese Variationsmöglichkeiten sollen ja ganz bewusst erhalten bleiben. Deshalb wird nur die Funktion definiert. Wie man sie erfüllen kann, ist Sache der jeweiligen Firmen. Dass man sie erfüllen muss, ist Sache der Standardisierung.

Keine Ahnung. Vermutlich gibt's da längst auch schon Standards.

Weit verbreitet ist der CAN-Bus. BMW experimentiert derzeit mit dem Internetprotokoll (IP) und WLAN. FlexRay und LIN sind ebenfalls heiße Kandidaten. Das Rennen ist noch nicht gelaufen.

Klar. Weil sich die Bahn aber aus unerfindlichen Gründen sowieso immer auf der Überholspur fühlt, scheint sie der Auffassung zu sein, nichts tun zu müssen. Die Automobilindustrie sieht sich dagegen sehr wohl einer ständigen Herausforderung ausgesetzt. Deshalb entwickelt sie massiv in Sachen Fahrerassistenz (bis hin zur "Arbeitslosigkeit des Fahrers") und die Bahn eben fast nicht. Hält so ein Zustand lange genug an, dann wird das Auto trotz der technisch und juristisch schlechteren Karten ganz einfach überholen. Ein guter Läufer kann von einem Gehbehinderten leicht überholt werden, wenn sich der gute Läufer schlicht nicht bewegt. Der "gute Läufer" wäre im Beispiel die Bahn und der "schlechte Läufer" das Auto auf der Straße.

JA!

Der Arme hat z.T. hundert und mehr Monitore vor sich, von denen auf jeden teilweise auch noch mehrere Kameras geschaltet sind. Ohne ordentliche Software hätte der Arme kaum eine Chance, Probleme zu erkennen. Wäre etwa so, als kämen bei einem Länderspiel am Hauptbahnhof mehrere Züge gleichzeitig an und der einzige Polizist auf dem Bahnhofsgelände müsste nun jeden Handtaschendiebstahl zuverlässig erkennen. Egal, an welchem Teil der Hauptbahnhofs dieser Diesbstahl erfolgt. Da würde ich mal sagen: Der hat mit Rumstehen oder Rumlaufen keine Chance. Deshalb kommt unterstützende Software seit Langem zum Einsatz.

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Christoph Müller

Moin,

Christoph Müller schrub:

Soweit richtig, nur dass - und das ist natürlich nur meine Einschätzung, kenne keine Statistiken - derzeit jede Menge Schäden sehr preiswert abgehandelt werden. Beispiel: Auto mit Fahrer rempelt beim Einparken eine Mauer an. Derzeit: Der Fahrer ärgert sich, belässt es bei dem Schaden oder lässt ihn reparieren, eventuell hat er eine Kaskoversicherung. Merkmal ist, dass geschädigter und alleinverantwortlicher eine Person sind. Bei so einem Unfall mit einem vollautomatischem Auto gibt es potentiell die Möglichkeit, dass der Fahrer gegen den Hersteller klagt. Dann kommen auf die Schadenssumme plötzlich Gerichts- und Anwaltskosten dazu, die Reparatur wird eher durch eine Werkstatt durchgeführt (wenn man schon mal Anspruch darauf hat...). Sprich es könnte sein, dass selbst wenn die Anzahl und die Kosten der Schäden nicht zunehmen, das ganze Drumherum so viel teurer wird, dass so ein Auto dementsprechend spürbar teurer werden muss (in Versicherung oder Kaufpreis).

Aber er wird dazu verpflichtet. Das ist eben der Trick, einem Menschen werden tatsächlich unmenschliche Fähigkeiten abverlangt. Würde der Hersteller des Überwachungssystems das System so anbieten, dass es ohne menschlichen Überwacher auskommt, dann ist diese Firma auch sofort in der Haftung wenn was schief geht.

CU Rollo

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Roland Damm

[...]

na, die tueren brauchst du, um fahrgaeste vom betreten der gleise abzuhalten. das ist jetzt nicht ausgedacht, sondern stand der technik und anforderung der abnahme.

das ist eines der sicherheitstechnischen problemchen, die bei automatisiertem betrieb anders gehandhabt werden als bei personenbesetztem betrieb: in letzterem fall hat man einen verantwortlichen fahrer, und selbst wenn der ueberhaupt keine chance zum bremsen hat, reicht er aus, um frei betretbare bahnsteigkanten zu rechtfertigen.

guck dir mal an, wie das in Nürnberg geregelt werden musste.

noch mal die frage: das bleibt deutlich unter den spritkosten eines automobils?

genau das ist naemlich das kriterium, das die masse der autofahrer als vergleichskriterium ansetzen wird, bzw. als entscheidungskriterium, ob sich ein Railtaxi lohnt.

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frank paulsen

Sorry, habe offensichtlich vergessen "AUTOMATISCHE" groß zu schreiben. Dass man daraus auf " ÜBERHAUPT KEINE TÜREN" schließen könnte - da drauf bin ich noch gar nicht gekommen.

Ja. Hat mehrere Gründe. Die Treibstoffherstellung für mobile Fahrzeuge ist viel aufwändiger, als die meisten hier vermutlich glauben. Um einen Tank voll zu kriegen, ist schon ein weiterer in die Herstellung geflossen. Wirkungsgrad also nur um die 50%. Von dem, was im Tank ankommt, wird etwa 80% durch Kühler und Abgase sowie Bremsen weggeworfen. Wirkungrad bis hierher also nur 10%. Könnte man nun auch noch waggonähnlich im Windschatten fahren, könnte man schätzungsweise nochmal 50% Antriebsenergie sparen. So gesehen arbeiten wir heute in unserer Mobilität mit rund 5% Wirkungsgrad.

Per Railtaxi sieht die Sache ganz anders aus, weil man direkt im Stromnetz unterwegs ist. Hat den Vorteil, dass man die EnergieWANDLER den Primärenergieformen anpassen wird und nicht umgekehrt. Damit entfallen schon mal die großen Verluste in Sachen Konditionierung. Alleine das spart also schon mal um die 50% Energie gegenüber unserer gewohnten Mobilität auf der Straße. Sonne, Wasser und Biogas kann man speicherlos nutzen, sobald sie verfügbar sind. Kommen thermodynamische Prozesse zum Einsatz (also Verbrennung), so wird man diese stationär betreiben. Hat den Vorteil, dass sie dann i.d.R. mit sehr deutlich höherem Wirkungsgrad arbeiten. Statt 20% in der Mobilität eher mit 30% oder 40%. Zudem geht im Falle eines Automatischen STROmHandelsSystem (ASTROHS -> ASTROHS + Railtaxi = Astrail) die Abwärme nicht mehr zu Lasten den Verkehrs, sondern wird i.d.R. sinnvoll genutzt. Das spart Heizkessel, die deshalb nicht mehr versorgt werden müssen. Auf der Schiene kann man auch wie ein Waggon im Windschatten fahren und besagte

50% Antreibsarbeit sparen.

An Energiekosten wird also nicht mehr viel übrig bleiben. An Umweltschaden noch weniger, weil ja auch die regenerativen Energien optimal eingebunden werden. Übrigens auch in den Kurzstreckenverkehr, weil man durch die vielen Anschlusspunkte mit heutigen elektrischen Autoantrieben ohne weiteres klar käme. Kurze Strecken fährt man dann aus dem Akku. Lange auf der Schiene. Geladen werden die Akkus aus dem Stromnetz, das mit ASTROHS in die gewünschte Richtung entwickeln würde mit der systematischen Bevorzugung der jeweils saubersten Energieformen sowie Strom-Wärme(-Kälte)-Kopplung.

Was die Fahrpreise betrifft: Der Landbedarf schienengebundener Systeme ist wesentlich geringer als der von Straßenfahrzeugen. Dafür muss vermutlich nur noch halb so viel Geld investiert werden. Weil die Schienenfahrzeuge Schienenspezialisten sein werden, werden sie sehr wahrscheinlich auch für die permanente Streckenüberwachung als Messfahrzeuge verfügbar, wodurch der Überwachungsaufwand sehr klein und effektiv gehalten werden kann. Was die Fahrzeuge betrifft: Sie werden statt der heute üblichen einen Stunde täglich wahrscheinlich rund 10 mal mehr genutzt, wodurch sich die Abschreibung auf 1/10 pro Nutzer reduziert. Sie werden aus Massenproduktion stammen und dementsprechend preiswert sein. Statt in Fahrgastzelle, Airbags, Stereoanlage, Sitze usw. zu investieren, wird rein in die Railtaxi-Technik investert. Sollte deshalb etwa genauso viel kosten wie ein durchschnittliches Auto auf der Straße. Allerdings wird es halt 10 mal mehr genutzt. Es wird auch weniger Unfälle geben (andernfalls gäb's sicher keine Zulassung), was sich entsprechend positiv auf die Versicherungssumme auswirken wird.

Klar. Dazu kommt aber auch noch, wie gut die Reisezeit genutzt werden kann. Das hängt nicht nur von der Fahrgastzelle ab, sondern auch von den Zubringern und Umsteigenotwendigkeiten. Man hat gerne möglichst zusammenhängende Reisezeiten OHNE Unterbrechungen. Genau das kann das Railtaxi bieten. Zudem kann man Fahrgastzellen seiner Wahl benutzen. Vom eigenen Auto über die Einzel-Personenkabine bis hin zur Reisebuskabine für Liniendienste oder Ferien- oder Gruppenreisende. Benutzt man seine eigene Fahrgastzelle, kann man diese natürlich nach seinen eigenen Wünschen gestalten und auch komplettes Büro einrichten. Die Außendienstler können dann ihren Bürokram schon während der Fahrt erledigen. Das ist durchaus ein dickes finanzielles Plus.

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Christoph Müller

Roland Damm schrieb:

Die Versicherer sprechen gemeinhin von Schadensfällen und NICHT von Personen. Nur bei Personenschäden werden die Personen richtig wichtig - aber versicherungstechnisch gesehen auch wieder nur als "Schadensfall".

Du gehst bereits in die Details, wo noch nicht mal die grobe Linie feststeht. Ein ziemlich gewagtes Unterfangen, dessen man sich bei solcher Vorgehensweise zumindest bewusst sein sollte.

ist doch heute nicht anders.

Ein durchaus übliches und bekanntes Problem, mit dem man allem Anschein nach umgehen kann.

Wenn unmenschliche Fähigkeiten von Menschen verlangt werden, dann ist die Führungskraft dran, die das Unmögliche verlangt. Wenn also entsprechende Spezialsoftware nicht angeschafft wurde und deshalb ein ansonsten vermeidbarer Schaden durch "übersehen" entstanden ist, dann hängt die Führungskraft genauso mit drin wie das Personal, das die Sache übersehen hat. Insbesondere dann, wenn das Personal schon mehrfach auf das Problem hingewiesen haben sollte. Kommt dann halt zu den üblichen juristischen Streitereien über Kosten-Nutzen-Einschätzung, Risikobereitschaft, wem kann man was auf's Auge drücken usw. Alles nichts Besonderes.

Dann muss der Hersteller entweder viel Geld im Rücken oder eine gute Versicherung haben. Läuft alles im Rahmen der üblichen Risikoabschätzungen. Was kriege ich? Wie groß ist das Risiko, das ich damit eingehen muss? Kann ich mir das Risiko noch leisten? Ist alles also nichts Besonderes.

Reply to
Christoph Müller

Prabodh C. Brendler schrieb:

Freue mich über die Übereinstimmung.

80% Bauch, 20% Verstand. Sehe ich genauso. Aber: Der Verstand führt den Bauch! ERST gibt Ablehnung, weil man sich nicht traut. Ein paar Andere werden sich trotzdem trauen. Weil für sie nun Fahrzeit = Arbeitszeit mit entsprechenden Verdienstmöglichkeiten darstellt (z.B. Außendienstler), werden sie gegenüber der Konkurrenz, die sich nicht traut, bald einen deutlich dickeren Gelbeutel haben. Der Bauch sagt: "Viel Geld in der Tasche ist gut." Deshalb zieht dann der Bauch den Verstand zu Rate. "Soll' ich's nicht doch mal wagen?" Wie beim Aufzug werden es deshalb immer mehr wagen. Der "Bauch" sorgt nur dafür, dass der Schwenk nicht allzuschnell vollzogen wird.

Es kommt allerdings - aus Sicht der Bahn - noch ein weiteres Problem hinzu. Nämlich der Umstand, dass einfach die Fahrerassistenzsystem ALLMÄHLICH immer besser werden. Sie sorgen sozusagen für die schleichende Einführung von fahrerlosen Autos. Die Fahrer gewinnen ALLMÄHLICH Vertrauen in die Technik, lassen sich immer öfter ablenken und lassen dann irgendwann - auch verbotenerweise - die Automaten alleine fahren, wenn sie es ihrer Einschätzung nach gut genug können.

Nun besteht aber die Gefahr, dass über einen Softwareupdate das fahrerlose Auto quasi über Nacht "einfach da ist". Wie will die Bahn auf eine solche "Überraschung" dann noch reagieren, wenn sie sich darauf überhaupt nicht vorbereitet hat? Sie tut es nicht und sie weigert sich auch, das zu tun. Sie bekämpft derlei Anstrengungen sogar noch.

Ist wie beim Sex. Immer nur eine (kurze) Zeit lang die herrlichste Sache der Welt. Aber sicher keine 24 Stunden am Tag. Das Railtaxi verhindert den kurzen Spaß überhaupt nicht. Es sorgt eher für längeren Strecken.

Reply to
Christoph Müller

Moin,

Christoph Müller schrub:

Doch ist es anders. Wenn jemand beim Einparken gegen seine eigene Gartenmauer rammelt, dann verursacht er keine Anwaltskosten oder sowas. Bei jedem Unfall gibt es immer irgendwie einen Verantwortlichen. Bei Bagatellen sind das heute die beteiligten und die überlegen es sich, ob sie gleich vor Gericht ziehen. Insbesondere, wenn der Verantwortliche gleich dem geschädigten ist. Bei automatischen Autos würden in solchen Fällen automatisch die Hersteller mit im Boot sitzen. Bei jeder Bagatelle. Und ein Autohersteller wird wohl kaum auf einen kleinen Anruf hin 'Wie, sie hatten einen Unfall?' mit 'Klar zahlen wird das' antworten. Ergo: Gerichtsverfahren. Also Kostensteigerung (wobei natürlich egal ist, wie das Verfahren ausgeht, es kostet jedenfalls).

Klar, alles nichts besonderes. Bisher werden irgendwelche kleinen Angestellten entlassen, bei einem vollautomatischem System wird eine finanziell potente Firma verklagt. Es geht ja auch um das Image. Wenn eine Person einen Fehler gemacht hat, dann ist halt diese Person schuld. Hat eine Firma einen Fehler gemacht, dann ist in der öffentlichen Wahrnehmung die Firma schuld.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Im Zusammenhang mit "höherer Gewalt" nicht.

Ist heute nicht anders. Allerdings bauen die ihre Kisten so gut, dass sie nur selten was zu befürchten haben. Die Achsen brechen praktisch nicht, die Bremsen funktionieren bei der vorgeschriebenen Wartung, die Lenkung funktioniert i.d.R. sogar wartungsfrei... Wenn du jetzt trotzdem den Eindruck hast, dass die Hersteller da irgendwie gar nicht dabei wären, dann deshalb, weil die fahrenden Menschen für SEHR viel MEHR Unfälle sorgen als eine versagende Technik. So viel ich weiß, ist nicht mal 1% der Unfälle auf technisches Versagen zurückzuführen.

Mag sein, dass aus dem 1% dann 10% werden. Das ist dann lediglich Verschiebung der Anteile. Wenn allerdings dadurch insgesamt sehr viel weniger Schaden produziert wird, dann ist das jedenfalls ein Gewinn für ALLE.

Logisch. Sowas pflegt man - zumindest bis heute - eher über Versicherungen abzwickeln. Diese sind es dann, die sich ihr Geld von den Verantwortlichen wieder holen.

Kostensteigerung vielleicht. Pro Unfall! Wenn's aber mit dieser Technik viel weniger Unfälle gibt, wird unter dem Strich trotzdem weniger Schaden zu verzeichnen sein, was die Mobilität sicherer und billiger macht. Wird der Gesamtschaden nicht weniger, kriegt die automatische Fahrerei keine Zulassung. So einfach ist das.

"Schuld auf andere abwälzen" ist doch schon immer die Devise bei juristischen Auseinandersetzungen. Wer die schlechtesten Argumente auffährt, kriegt die Strafe aufgebrummt. Können sehr wohl auch Führungkräfte sein.

Im Juristendeutsch die "juristische Person". Was schließen wir daraus?

Reply to
Christoph Müller

Moin,

Christoph Müller schrub:

Und wenn die Lenkung dennoch mal bricht, kann das der Hersteller auf den Eigentümer abwälzen, sollte dieser die Wartungsintervalle in irgendeiner Form nicht eingehalten haben. Irgendeine Unterlassung seitens des Eigentümers findet sich da immer.

Sicher. Bis jetzt wird ja auch noch keinerlei Elektronik in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt. Die Lenkung geht mechanisch, die Bremse funktioniert - und muss das auch via Zulassungsvorschrift - auch ohne ABS oder Bremskraftverstärker. Der Motor ist zur Verhinderung eines Unfalls nicht notwendig, da können sich die Elektroniker austoben. Soweit es also für die Sicherheit des Autos relevant ist, sind moderne Autos technologisch nicht so viel weiter, als wie vor 50 Jahren. Alles mechanisch....:-) Heute verwendete Elektronik ist immer nur ein AddOn, ein Gimik oder Gadget.

Falsch, wenn der Hersteller oder seine Versicherung zahlt, ist das ein Schuldeingeständnis. Das will der Hersteller tunlichst vermeiden, den daraus resultieren Folgeforderungen anderer Leute.

Gut, dann bekommt die automatische Fahrerei halt keine Zulassung, sag ich ja. Du weißt ja vielleicht, wie viele Querelen es darum gab, als die ersten Flugzeuge mit Fly-By-Wire auf den Markt kamen. Und das, obwohl schon jahrzehnte vorher Großflugzeuge ohne Servounterstützung kaum noch fliegbar waren und somit so eine Technik schon längst abzusehen war. Übrigens eine vollautomatische Flugzeuglandung wurde schon vor rund 10 Jahren durchgeführt. Du würdest jetzt sagen, dass es offensichtlich ja geht. Praktisch denkt aber kaum jemand ernsthaft darüber nach, sowas wirklich einführen zu wollen. Vielleicht in 20 Jahren, frühestens. Das heißt also 30 Jahre nachdem es erstmals möglich war. Dazu kommt aber wieder noch, dass eine vollautomatische Landung bei einem Flugzeug etwas eher einfacheres ist, als ein Auto durch die Straßen zu fahren. Denn in der Luft gibt es keine Hindernisse wie Kinderwagen oder so einen Kram. Die Landebahn ist exakt präpariert und mit exakten Navigationssystemen ausgestattet (ILS, Differential-GPS oder Mikrowellen-ILS, ...). Weit jenseits dessen, was normale Dorfstraßen zu bieten haben.

Deswegen frage ich mich ja, wie du auf die Idee kommst, dass demnächst die Führungskräfte der Automobilindustrie die Schuld freiwillig auf sich nehmen, anstatt sie wie gewohnt auf den Fahrer abzuwälzen.

Weiß nicht, was du daraus schließt. Ich schließe daraus, dass die Firma mächtig Image verliert und dadurch an Umsatz und an Gewinn einbüßt.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Die üblichen Streitereien eben. Andererseits werden fahrerlose Autos ganz von selbst die Werkstätten aufsuchen, wenn was nicht tut wie es soll. Wird das zu teuer, kauft keiner so ein Ding und die Sache regelt sich ganz von selber.

Man könnte klagen, weil ABS nicht funktioniert hat oder ESP eine Fehlfunktion hatte, die Klimaanlage nicht funktionierte und deshalb unerträgliche Hitze herrschte die zu Konzentrationsschwäche und Schwächeanfall führte, und und und. Mit Reifenplatzern gibt's in der Tat auch regelmäßig juristische Auseinandersetzungen. Wir hatten einen Prof, der war anerkannter Spezialist für diese Art Schäden. Also: Alles nichts Neues.

Ein TEIL davon. Wird mit dem fahrerlosen Auto nicht anders sein.

Allerdings kann man davon ausgehen, dass mit solchen Ausfällen sehr viel mehr Unfälle passieren werden, weil dann nicht mehr mit der gewohnten Fahrzeugreaktion gerechnet werden kann. Da hängt der Hersteller dann sicher mit drin. Ist also nichts Ungewöhnliches.

Kann zu Auffahrunfällen in Kurven oder hinter Bergkuppen führen. Natürlich dürfen die Folgefahrzeuge nur auf Sicht fahren und müssen so gesehen auch mit einem herumstehenden Sofa mitten auf der Autobahn rechnen und davor nach anhalten können. Praktisch kriegt jeder seine Teilschuld serviert.

Stimmt nicht ganz. Manchmal muss man auch beschleunigen können, um einen Unfall vermeiden zu können. Es gibt schon längst mehrere Fahrzeuge, die den Seilzug zum Vergaser bzw. der Einspritzpumpe durch ein Kabel ersetzt haben. Z.B. der Smart.

Sieh's als "Übungsterrain".

DANN. Da sind wir uns einig. Wir schätzen die Lage lediglich unterschiedlich ein. Während du davon aus gehst, dass die automatische Fahrerei NIE ordentlich funktionieren wird, gehe ich davon aus, dass wir darauf nicht mehr lange warten müssen.

Trotzdem ist das heute Standard. Nur noch die ganz kleinen Kisten arbeiten direkt mechanisch. Militärmaschinen (vielleicht auch schon Zivilmaschinen) werden aus vielen Gründen (z.B. des Energiesparens) schon so gebaut, dass sie ohne Computer gar nicht mehr geflogen werden können. Sind auch Flugzeuge mit Atombomben an Bord darunter. Da wäre ein Absturz sicher ein Spaß.

Na ja - nur eine Kraftunterstützung oder gleich das Kommando an den Computer zu übergeben - dazwischen liegen sicherheitstechnische Welten. Das sind technisch grundsätzliche andere Vorgehensweisen.

Und wenn heute eine besonders weiche Landung glückt, applaudieren die Fluggäste eigentlich eher den Automaten als den Piloten.

Man kann die Automatik auch abschalten, weil ja Piloten an Bord sind und weil es Flughäfen gibt, die keine solch spezielle Unterstützung bieten.

Bist du dir sicher, auf dem Stand der Zeit zu sein?

Mir ist da noch was im Gedächtnis - wohl so um 1996 herum. Da haben sich zwei italienische STUDENTEN einen Selbstfahrer gebaut, mit dem sie Italien der Länge nach durchgefahren sind. OK, der Automat funktionierte nur auf der Autobahn. Aber immerhin. OHNE MILLIONENBUDGET! So viel hätten sich die Studenten wahrscheinlich gar nicht leisten können.

Weil sie möglichst große Gewinne einfahren wollen. Sie werden das Signal zur automatischen Fahrerei aus Sicht der Konzerne geben. Klar, dass dem eine Risikoabschätzung vorangehen wird.

Ist eine typische Angelegenheit, auf die man normalerweise Risikoanalysen ansetzt, die am Ende auf eine ganz banale Kosten-Nutzen-Analyse hinauslaufen. Ich habe nicht den Eindruck, als hättest du schon eine mit großen Aufwand für diese Fahrzeuge durchgezogen. Ich hab's auch noch nicht gemacht, weil ich nicht so viel Geld verfügbar habe. Deshalb lese ich lieber Fachbeiträge und überlege mir, wohin das wohl führen wird. Zeithorizonte werden dort auch des Öfteren genannt. Auch die Nähe zur Großserie und die Zieldefinitionen.

Reply to
Christoph Müller

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