Grosse Energiediskussion

Am 25.05.2011 16:58, schrieb Frank Müller:

das sagst Du so ...

Betrachte doch mal allein ein wärmebedarfsgeführtes mini-BHKW mit einem Gesamtwirkungsgrad von ca. 0,90 im Vergleich zu dem von dir genanntem Kraftwerk mit 0,38. Aus ökologischer Sicht ist das BHKW immer besser als ein Kraftwerk. Noch besser wäre natürlich regenerativ erzeugter Strom, aber bis BHKW mit Biogas oder ... in ausreichender Anzahl verfügbar sind sollte man nicht unbedingt an der ökologisch schlechteren Variante festhalten.

Um hier was zu bewegen muss man nur die im KWK-Gesetz verankerte Definition des "marktüblichen Preises" ändern.

Reply to
Robert Pflüger
Loading thread data ...

Robert Pflüger schrieb:

Betrachtest du auch den Wirkungsgrad des des BHKW, wenn die Wärme nicht benötigt wird?

BHKW im Sommer? Lächerlich!

Harald

Reply to
Harald Hengel

"Robert Pflüger" schrieb im Newsbeitrag news:4ddca47c$0$6571$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Im Augenblick wird ja nur Solarenergie und Windenergie gefördert, der Preis der sonstigen Stromerzeugung verteuert sich dadurch. Dir ist aber schon klar, dass es nicht wirklich sinnvoll ist, alle regeneratven Energien und BHKW finanziell zu fördern und zu fordern, dass sonstige nicht-regenerative Energien abgeschafft werden. Bisher wird der finanzielle Förderbeitrag mit dem Strompreis bezahlt, also den nicht-regenerativen Energien aufgeschultert. Die großen Kraftwerke erwirtschaften das Geld, das die kleinen subventioniert.

Es kann nicht nur Geldempfänger geben, es muss auch an die Zahler gedacht werden.

Reply to
Wolfgang Horejsi

"André Grafe" schrieb im Newsbeitrag news:irj7qu$30r$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Ich bin da so richtig westlich, kapitalistisch veranlagt, ICH möchte meine EIGENE Heizung behalten, ICH möchte selbst entscheiden, welche Energieform ich wähle, ja ich möchte sogar die Wartung meiner Heizung selbst vornehmen.

Letztlich ist sogar das eigene Haus und das eigene Auto ineffektiv. Mit Bussen und Bahnen in Massenunterkünften lässt sich sogar viel effektiver Urlaub machen, auf ins Wohnheim an der Ostsee.

Reply to
Wolfgang Horejsi

Am Thu, 26 May 2011 07:17:08 +0200 schrieb Wolfgang Horejsi:

So wie die eigene Kläranlage. Ich baue trotzdem demnächst eine und nicht eine mit anderen in der Nähe zusammen (obwohl das irgendwie möglich wäre) weil ich auch künftig Kontrolle über die Wartung, Instandhaltung, Leerung und die Kosten dafür haben will.

So ein Fernwärmeanschluss wäre sicher eine feine Sache, nur ist man dann auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen dass dass die nächsten Jahrzehnte wirtschaftlich betrieben wird.

Das kollidiert dann schon mal mit Versorgungsposten die bei Stadtwerken zu besetzen sind und den üblichen Subventionen aus der Energieversorgung Richtung ÖPNV.

Ich gebe eben auch ungern die Kontrolle aus der Hand, andere sehen das anders.

Lutz

Reply to
Lutz Schulze

Am 26.05.2011 08:07, schrieb Lutz Schulze:

Die gewerkschaftseigene Neue-Heimat hatte damals "bewiesen" daß das eigene Heim kosteneffektiver war. ;-)

Landkreis-Kläranlagen "fördern" Tiefbau und die Hersteller von Hochleistungspumpen. ;-(

Wärmt hier zuverlässig seit jahrzehnten. Die Landkreispolitiker haben es geschafft, ihre Anteile an der Fernwärme zu versilbern. Warum, ist immer noch nicht klar. ;-)

Die Leitung von Stadtwerken gehört in die Hand von Fachleuten. Wer dort Politiker zuläßt, hat eigentlich schon "verloren".

Wer Politikern vertraut, hat schon verloren. ;-)

Reply to
Horst-D.Winzler

Welchen Schwachsinn meinst Du?

Jeder sein eigenes Kraftwerk ist sicher ineffektiv, bei der eigenen Heizung sieht es schon anders aus.

Das schon, aber man muss halt neue Leitungen verlegen. Strom ist dagegen überall sowieso verfügbar. Und in Kombination mit Wärmedämmung lohnt sich dann Fernwärme einfach nicht mehr.

Und hinzu kommt noch, dass bei Fernwärme wieder eine Monopolsituation entsteht wo der Lieferant den Preis frei bestimmen kann. Dies zusammen mit einer Anschlusspflicht ist das Letzte das ich will. Da ist mittlerweile sogar der direkte Gasanschluss noch besser. Da kann man den Anbieter frei wählen.

Und mit Strom wird es ganz einfach.

Reply to
Emil Naepflein

Windenergie wird derzeit für irgendwo zwischen 9 Cent und 5 Cent / kWh verkauft (siehe EEG). Das ist 3 Cent mehr bis 1 Cent weniger als der Marktpreis für Strom. Wenn das so an den Verbraucher durchgereicht würde, verteuert sich der Strom grade mal um 15 % (23 Cent -> 26 Cent), wenn zu 100 % auf Windkraft umgestellt würde. Die Preiserhöhung der letzen Jahre (seit

2000), die mit Brennstoffverteuerung begründet wurde, betrug übrigens so ca. 50 %, ohne dass die Welt zusammen gebrochen wäre.

Es ist nicht anzunehmen, dass Wind in 2020 erheblich teurer sein wird als heute.

l.

Reply to
Ludger Averborg

Ich war vor ca. 4 Wochen mit Bahn, Flugzeug, Bus in einer Massenunterkunft (300 Plätze) an der türkischen Riviera zum Urlaub. War nicht so schlecht. Ein sehr großer Teil der deutschen wählt sowas "für die schönsten Wochen des Jahres".

l.

Reply to
Ludger Averborg

Windsteuer

Carsten

Reply to
Carsten Thumulla

Am Wed, 25 May 2011 22:28:35 +0200 schrieb Robert Pflüger:

Ich sage das nicht nur so, ich habe es so gerechnet. Im Grunde habe ich sogar das BHKW 'schön' gerechnet, da ich für die erzeugte Strommenge die Netz- und Umwandlungsverluste (Wechselrichter) nicht mit berücksichtigt habe, aber für das Stromnetz.

Ist es ja auch, aber leider wirkt sich das nur minimal auf die 'Ökobilanz' aus. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass inzwischen ein großer Anteil unseres Stromes CO2-neutral bzw. CO2-Arm (etwa 35% in 2010) erzeugt wird, sind nur BHKW, die über Biogas/-masse betrieben werden aus ökologischer Sicht überhaupt ein Gewinn.

Wie gesagt, der 'ökologische Gewinn' ist minimal - wenn er überhaupt da ist. I.d.R. ist es sogar ein 'ökologischer Verlust', wenn nicht per Biogas/-masse betrieben. BTW: auch Gas-Brennwertthermen können mit Biogas betrieben werden...

Ich *wollte* unbedingt ein BHKW haben, und hätte auch das Geld in die Hand genommen ohne Fördermittel und mit der geringen Einspeisevergütung, bis ich alles durchgerechnet hatte. Da ich dann keinen 'ökologischen Gewinn' feststellen konnte habe ich es gelassen. Und daher würde ich sogar so weit gehen, dass BHKW nur gefördert werden dürfen wenn sie mit Biogas/-masse betrieben werden, wenn auch Biogas-Brennwertthermen gefördert werden.

Frank

Reply to
Frank Müller

Am Thu, 26 May 2011 10:16:49 +0200 schrieb Carsten Thumulla:

Würde sich anbieten wenn der so billig zu haben ist ;-)

Lutz

Reply to
Lutz Schulze

Am 25.05.2011 23:46, schrieb Harald Hengel:

Witzbold. was versteht Du denn unter dem vielfach geschriebenem Wort "wärmebedarfsgeführt"? Was bedeutet das "H" in BHKW?

Reply to
Robert Pflüger

Am 26.05.2011 10:56, schrieb Frank Müller:

Man wird, wenn der Anteil des BHKW-Strom steigt, kein Windrad abschalten und keine Solaranlage sondern wird mit einem Kohlekraftwerk / Atomkraftwerk entsprechend weniger Strom erzeugen. Den "Strommix" beim ökologischen Vergleich der beiden Stromerzeugungsvarianten heranzuziehen ist sachlich falsch.

Reply to
Robert Pflüger

Am 26.05.2011 13:07, schrieb Robert Pflüger:

sorry, für die aus versehen vor dem Absenden nicht gelöschte Adresse aus dem vorigen Beitrag.

Reply to
Robert Pflüger

Am Thu, 26 May 2011 13:08:34 +0200 schrieb Robert Pflüger:

Gut, dann lass eben meinen lezten Satz weg. Durch den Einsatz von Wärmegeführtem BHKW wirkt sich auf die Ökobilanz nur minimal positiv aus.

Übrigends dachte ich, zuerst werden die CO2-arm produzierenden KKW abgeschaltet?

Ich habe _kein_ Problem damit, wenn jemand in ein BHKW investieren möchte, allerdings sehe _ich_ darin keinen wesentlichen Vorteil für die Umwelt. Mit wesentlich geringerem Investitionsaufwand kann man wesentlich mehr erreichen. Daher sollten m.E. KWK-Konzepte nicht von der öffentlichen Hand gefördet werden.

Macht doch nix.

Frank

Reply to
Frank Müller

Wäre eine Analogie zur Brennelementesteuer.

Und wie ist das: müssen die dann auch die Bauern zahlen, wenn sie ihr Getreide mit Wind bestäuben? (und natürlich die Forstwirte auch).

l.

Reply to
Ludger Averborg

Man wird BHKW abschalten, sobald Heizung und Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen nicht mehr akzeptabel ist. Um das 2-Grad-Ziel einzuhalten, muss D seinen CO2-Ausstoß sehr schnell auf weniger als 20 % senken. Da müssen alle Mittel, die für Investitionen bereitstehen, in CO2-freie und nicht in CO2-sparende Technologien investiert werden. BHKW sind ein Auslaufmodell, zumindest wenn sie mit Erdgas oder Erdöl betrieben werden.

l.

Reply to
Ludger Averborg

Am 26.05.2011 15:06, schrieb Ludger Averborg:

ja, sicherlich. Bis es aber so weit ist werden schätzungsweise noch 15 bis 20 Jahre ins Land ziehen, dann sind die Anlagen die jetzt noch nicht angeschafft sind auch schon wieder am Ende ihrer technischen Nutzungsdauer. Wenn das letzte BHKW abgeschaltet wird, ist das letzte Kohlekraftwerk schon lange vom Netz.

meinetwegen benennt man es Auslaufmodell, man könnte es auch als Teil der "Brückentechnolgie" sehen.

Reply to
Robert Pflüger

Du solltest dich mal über das 2-Grad-Ziel informieren, z. B. Nature 458, 1158-1162.

Zusammengefasst: Um die Klimaerwärmung niedriger als 2 Grad halten zu können, darf in der Zeit von 2000 bis 2050 maximal 1000 Gt CO2 emmitiert werden. Bis 2010 wurde davon schon 390 Gt davon "verbraucht", so dass 610 Gt für 40 Jahre übrig bleiben. Bei 7 Mrd Einwohnern macht das 2,2 t pro Jahr und Einwohner. Zum Vergleich: derzeit emittiert der Durchschnittsdeutsche 11 t / a. Die CO2-Menge, die wir jetzt über den 2,2 pro Jahr liegen, müssen wir bis 2050 wieder einsparen durch Verbrauch, der unter 2,2 t liegt.

Wenn wir 15 bis 20 Jahre munter weiter heizen und Strom erzeugen wie jetzt, dann dürfen wir bereits ab 2018, also in 6 Jahren gar kein CO2 mehr einleiten aus fossolen Quellen. Hochtechnologieland ganz ohne Eisen und Stahl? Wohlstand ade, wenn wir nicht sofort etwas tun, was auch zukunftsfähig ist und nicht Auslaufmodell für 15 bis 20 Jahre.

l.

Reply to
Ludger Averborg

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.