Re: Wärmepumpe und Lüftungsanlage - Kombinieren?

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begin quoting, Rolf_Bombach schrieb:

Wenige Minuten: einschalten - läuft. Die Verzögerung beruht nur auf dem mechanischen Hochfahren inkl. Öldruck usw.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
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X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rolf_Bombach schrieb:

Zum Verständnis: Sind das "Hochlasttarife", heißt, es werden wenige besonders lastintensive Zeiten gekappt, oder ist es der übliche Schwachlast-Unsinn?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Da gibt es nicht viel zuzubereiten. Das ist überhaupt nicht mit dem Aufwand (und den Verlusten) der Ölraffinerien zu vergleichen. Der Strompreis kommt durch die Summe von Erzeugungs- kosten, MWST, Konzession, Verteilgebühren "Netznutzung" undurchsichtig begründeter Art, Ökosteuern, EEG und Furz-der-Saison-Abgaben zustande. Bei lokaler Einspeisung fällt allenfalls ein gewisser Teil der "Netznutzung" weg. Daher hatte ich das mal etwas karikiert dargestellt, dass man auch daran mal denkt.

Nein, aber kurioserweise fallen die nicht unter "wesentlich", da sie weniger als 1/4 des Totalpreises ausmacht.

Aha, jetzt kommen wir der Sache schon näher. Besten Dank für das Beispiel. (In CH käme meist noch ein 50kV Mittelspannungsnetz dazwischen, was aber unwesentlich hier ist). Eine genaue Rechnung ist nicht möglich, da eben unklar ist, wie gross die Netznutzungskosten wären. Keine Ahnung habend spekuliere ich allerdings, dass das Netz ziemlich hohen Fixkostenanteil hat und nur wenig kWh-abhängigen Anteil. Die Kosten müssten also auf jeden Fall abgewälzt werden, auch wenn netto gar kein Strom mehr fliesst. Daher halte ich deine Annahme für durchaus realistisch. Eine weitere Frage wäre, ob das Netz dann vermehrt oder verstärkt Regel- und Ausgleichsfunktionen haben muss, das wäre natürlich auch nicht gratis. Ich hab da eine schweizer Studie im Hinterkopf, die kam IIRC zum Schluss, dass das gar nicht so problematisch ist wie oft behauptet. Was auch unklar bleibt, ist, welche Abgaben bei WKK überhaupt zu zahlen sind und/oder wieviel man von KWK-Förderung zurück- kriegt. Ich fürchte, das hängt von der politischen Grosswetter- lage ab und kann jederzeit kippen. Planungsunsicherheit ist ein riesiger Investitionshemmer.

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Rolf_Bombach

Ralf Kusmierz schrieb:

Diverse publizierte Rechnungen. Die Zahlen sind etwas diffus, die einen sprechen von 7-14 Prozentpunkten, die andern von

20-30% erhöhtem Primärenergiebedarf. Google oder Wiki CO2 sequestration.
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Linkliste unten am Artikel ist auch nicht schlecht. Die Zahlen sind die "offizielle" Meinung des Wissenschaftlichen Beirats.

Ach, ich vergass, fossile Energiequellen sind ja unerschöpflich. Und ob das CO2 jetzt wirklich "schadlos" entsorgt werden kann, genau das ist doch die Frage.

Sachliche Argumente hast du nicht?

Da kommen ca. 4t U und 12t Th pro Jahr und GW raus. Und die gehen zum Glück nicht durch den Schornstein sondern bleiben im Filter hängen. Mit dem Zeuch macht man dann Zementkunststeine, mit denen man dann die Altstadt "saniert". Stell dir mal vor, man würde "Atommüll" auf diese weise "sozialisieren".

, während für KKW-Emissionen

Tschernobyl?

Sagt dir der Ausdruck Schwermetalle was?

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Rolf_Bombach

Ralf Kusmierz schrieb:

Natürlich ist es Unsinn. Man hätte sogar die Aminosäuren synthetisieren können, manche jedenfalls. Genau deswegen regt mich ja diese übertriebene Viehzucht auf. Von der Grundwasserverschmutzung durch Nitrat mal ganz abgesehen. Aber du erwartest doch nicht etwa von den Koniferen der militärischen Landesverteidigung sinnvolle Entscheide.

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Rolf_Bombach

Roland Damm schrieb:

Nicht dass selbst das nicht schon mal angedacht worden wäre. Heizreaktor ETH und dergleichen.

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Rolf_Bombach

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begin quoting, Rolf_Bombach schrieb:

In D gibt es auch verschiedene HS-Ebenen, aber das tut in der Tat nichts zur Sache.

Nein, das stimmt eben nicht: Die Netznutzungskosten sind die Bau- und Betriebskosten (inkl. des Gewinns) geteilt durch die transportierte Strommenge, jedenfalls im Prinzip. Und die Kosten lassen sich sehr genau ermitteln.

Denkste! Exakt das ist der übliche Fehlschluß: Glaubst Du etwa, ICs würden teurer, wenn der Absatz stockt, weil die Chip-Fabriken kalkulatorische Fixkosten haben? Die einzelnen Netzteile stehen entweder im Wettbewerb (heißt: eine wenig benutzte Stromtrasse wird rückgebaut, oder parallel zu einer gut ausgelasteten wird, und zwar durch *irgendein* Unternehmen, das sie betreiben will, eine neue errichtet) oder die Regulierungsbehörde hat sie so zu stellen, *als ob* Wettbewerb herrschen würde.

Was heißt das? Das heißt erstens, daß die Regulierungsbehörde die Baukosten prüft: Zu hoch? Tja, Pech, lieber Betreiber, hättest Deinen Einkäufern halt auf die Finger sehen müssen und darauf achten, daß die sich nicht schmieren lassen. Und zweitens und vor allem heißt das, daß die Kapazitätskosten stets auf die Spitzenlast umgelegt werden - solange die Kapazitätsgrenze nicht erreicht ist, wird der transportierte Strom gar nicht mit den Kosten der Leitung belastet, diese werden auf den Strom verteilt, der bei 100-%-iger Auslastung fließt. Das folgt einfach aus dem Grenzkostenprinzip der Preisbildung

- eine Leistung ist genau so viel wert, wie der Ableitung der Erzeugungskosten nach der Ausbringungsmenge entspricht.

Bei der Verarbeitung von Rohstoffen leuchtet das offenbar jedem unmittelbar ein, aber bei der Nutzung von Infrastruktureinrichtungen haben die gleichen Leute seltsamerweise Verständnisschwierigkeiten. Dabei ist es völlig klar: Solange eine Rohrleitung nicht völlig ausgelastet ist, kann man die Durchflußmenge ohne Zusatzkosten erhöhen

-> die Durchleitung einer Einheit des Gutes kostet (außer der Pumpleistung und der Abnutzung usw.) nichts. Ist dagegen die technisch mögliche Durchflußmenge erreicht, dann muß zur Erhöhung der Transportleistung eine neue Leitung parallel errichtet werden (oder, um sich das mal als stetigen Vorgang zu veranschaulichen: Wenn 100.000 LKW die Transportmenge nicht mehr bewältigen können, dann muß der

100.001. angeschafft werden - da jährlich 5 % des Fahrzeugbestandes, also 5.000 LKW oder täglich 15 Stück ersetzt werden, ist das eine Kapazitätsanpassung, die vollautomatisch, quasi stetig und sozusagen "geräuschlos" passiert, und natürlich stellt sich die Größe der Fahrzeugflotte praktisch unverzüglich immer exakt so ein, daß jeweils die Anschaffungskosten auf den Frachtpreis umgelegt werden können, weil es keinen Leerstand gibt; diese "Fixkostenumlage" ist aber kein buchhalterisches "Naturgesetz", sondern deskriptives Ergebnis der Marktsituation: Sobald ein Spediteur Überkapazitäten hat, senkt er die Preise, um die Auslastung sicherzustellen, und stellt Neubeschaffungen zurück, und umgekehrt will er in der "Konjunktur", also bei hohen Preisen, sein Tortenstück abhaben und baut Zusatzkapazitäten auf), und in diesem Moment bestimmen die auf die Nennleistungsvollaststunden bezogenen Errichtungskosten der (fiktiven) neuen Leitung den Transportpreis auf der alten mit.

Beispiel: Eine Leitung habe eine Nennleistung von 1 GW, die während 800 h/a anliegt (in der überwiegenden restlichen Zeit sei sie nicht voll ausgelastet), und möge lastunabhängig 1 Mio. EUR/a kosten (was sich z. B. aus 10 Mio. Errichtungskosten und einem kalkulatorisch Betrag von

10 % Abschreibung plus Kapitalverzinsung ergeben könnte). Durch die Leitung werden insgesamt 5 TWh jährlich transportiert - wie hoch sind die Kosten?

Lösung: Für 4,2 TWh, die transportiert werden, während die Nennleistung nicht ausgeschöpft ist, kann gar nichts an Benutzungsksoten verlangt werden, lediglich für die 800 GWh, die während der Spitzenbelastung fließen, kann der Betreiber den Benutzern 1 Mio. Euro / 800 GWh = 1,25 EUR/MWh in Rechnung stellen - exakt diese Situation stellt sich unter Wettbewerbsbedingungen ein, und sie führt dazu, daß, da die Benutzer natürlich die "Spitzenlastzuschläge" gering halten wollen, sie dazu tendieren, die Leitung optimal auszulasten. Im Idealfall führt das dazu, daß die "Leistungskosten" von 1 Mio EUR/GW = 1 EUR/kW sich auf

8760 h verteilen und die Transportkosten pro kWh dann nur 0,0114 Cent betragen.

Die entsprechenden Rechnungen kann man für jede Schaltanlage, jeden Trafo usw. machen und kommt dann in der Summe zu den (lastabhängigen) Netzbenutzungskosten. Praktisch braucht man gar nichts zu rechnen, es könnte mit einem automatischen Stromhandel nämlich so funktionieren: Das Betriebsmittel hat einen Eingang und einen Ausgang (zwei Enden einer Leitung, Ober- und Unterspannungseite eines Trafos usw.), und der Betreiber guckt einfach, ob es zwischen beiden Seiten einen Preisunterschied gibt, der seine variablen Kosten deckt (der Spediteur schaut, ob ihm ein Frachtauftrag mehr als Personal- und Spritkosten usw. einbringt), und falls ja, dann wird einfach durchgeleitet, heißt: Der Betreiber kauft Strom vom billigeren Ende und verkauft am teureren Ende. Das ist das Ohmsche Gesetz der Elektrizitätswirtschaft: Elektrische Energie fließt immer entgegen dem Preisgradienten. Am Ende einer Periode (Quartal oder Rechnungsjahr etc.) schaut man, ob sich die Sache gelohnt hat, also die erwarteten Gewinne realisiert werden konnten, und macht eine Prognose über die künftige Marktentwicklung, und danach werden dann die Kapazitäten angepaßt: rentable Systeme werden ausgebaut, Verlustbringer rückgebaut.

(Die Regulierungsbehörde hat die wenig beneidenswerte Aufgabe, diese Rechnungen, die natürlich niemand macht (obwohl es fast nichts kostet, denn die könnte man mit den Betriebsprotokollen nebenbei "mitlaufen" lassen) durch Schätzungen zu ersetzen, die feststellen sollen, was sich denn ergäbe, wenn es so wäre, denn das ist der faire Durchleitungspreis, auf den beiderseits ein Rechtsanspruch besteht.)

Ich denke, daß das ein automatischer Stromhandel auch automatisch mitbewältigen würde: Einerseits würde eine Störung sofort preisliche Konsequenzen haben: Wenn eine Region 5,5 GW aus der Umgebung über 6 Leitungen zu je 1 GW Nennlast abnimmt und dafür im Moment keine Transportkosten bezahlt, weil alle Leitungen unter ihrer Nennlast laufen (was bedeutet, das in den Zuliefererregionen exakt der gleiche Hochspannungspreis vorliegt wie in der Abnehmerregion), und dann fällt eine Leitung aus, dann liegt plötzlich ein Mangel von 500 MW vor (der natürlich kurzzeitig durch eine geringfügige Überlastung der verbleibenden 5 Leitungen ausgeglichen werden kann), aber die "Umwege", die der Strom dann "außen" machen muß, sind mit Preisanstiegen verbunden, und der steigende Preis im unterversorgten Gebiet wird dort erstens eigene Kraftwerkskapazitäten ans Netz ziehen und zweitens tendedentiell den Verbrauch drosseln. Der springende Punkt ist aber: Je nach Dringlichkeit der Verbrauchswünsche kann auch ein geringer Mangel die Preise sprunghaft sehr hoch treiben, was sich dann - u. a. für die Leitungsbetreiber - sehr lohnt: Die kaufen nach wie vor den Strom zu annähernd unveränderten Preisen aus der Umgebung und verkaufen dann zu Spitzenpreisen in die versorgte Region. Und weil so etwas ab und zu auftritt, werden sie gleich von vornherein eine gewisse Überkapazität einkalkulieren, damit ihnen nicht allzuviel Gewinn aus wegen Vollauslastung nicht bedienbarer Überkapazitäten entgeht.

Daher werden ganz von alleine auch Reservekapazitäten vorgehalten. Beispiel: Einn Rechenzentrum (Krankenhaus etc.) will für gewisse Kernbereiche unter allen Umständen einen Stromausfall vermeiden - es schließt erstens mit dem Regionalversorger einen Prioritätsbelieferungsvertrag mit extrem hohen Konventionalstrafen für den Fall eines Stromausfalls ab oder installiert zweitens eine Ersatzstromanlage (was auch der Versorger selbst tun könnte). Und was macht dieser Betrieb sinnvollerweise, wenn durch eine Notfallsituation der lokale Strompreis gerade mal "durch die Decke" geht? Es läßt natürlich seine Ersatzstromanlage ins öffentliche Netz einspeisen, obwohl die sonst nie (oder nur einmal jährlich zur Erprobung) läuft und verdient damit fett Geld (bzw. erwirtschaftet einen zusätzlichen Deckungsbeitrag) - und da so etwas "viele" machen, ist automatisch die erforderliche Reserveleistung da: Der Markt richtet es.

(Es ist für solche Anwender dann ein reines Rechenexempel, die Ersatzstromanlage, die sie ohnehin für erforderlich erachten, gleich als BHKW trotz schlechter Wirkungsgrade für höhere Betriebszeiten auszulegen: Im Winter heizt sie halt und verkauft nebenbei ein wenig Strom und bügelt dadurch die Lastspitze platt, und im Sommer steht sie nur als Ersatzstromanalage bereit; oder man hat dieselbe Funktion durch ein ausgedehnteres "Batterienlager" im Keller, in dem dann eben anstatt für 5 Stunden für 3 Tage Energie vorgehalten wird und die Option besteht, die "überflüssigen" 93 % dann eben auch mal mit hoher Leistung ins Netz einzuspeisen - klar ist, daß mit abnehmendem Ladestand der Speicher der Preis im Netz weiter zunimmt, während die "Spekulanten" abzuschätzen versuchen, wie lange der Engpaß wohl andauern wird, und evtl. noch während des Strompreisanstiegs ihre Akkubänke nachladen, um einige Stunden später teurer zu verkaufen. (Das reicht dann für einen oder zwei Tage - wenn die Katastrophe fortdauert oder sich asuweitet, dann müssen eben Notfallpläne in Kraft treten, also Bezirke zeitweise abgeschaltet werden sowie Pioniertruppen mit transportablen Stromerzeugern in Marsch gesetzt werden - alles genau wie heutzutage auch.))

Eigentlich nicht: Das ist alles haarklein gesetzlich geregelt.

Klar, aber damit muß man eben leben.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

Du magst das richtige meinen, nur formulierst du es dann etwas komisch. Es kann wohl kaum sein, dass die Durchleitung von Strom für den der durchleiten will so lange kostenlos ist, wie die Leitung nicht zu 100% ausgelastet ist. Das heiße ja andererseits, dass der Leitungsbetreiber seine Kosten allein in den wenigen Viertelstunden des Tages reinholen muss, in denen die Leitung ausgelastet ist. Dann wird dann der Strom ganz schön teuer werden...

Was ist der Wert einer Leitung?

Ich sehe ja die Trivialität ein, dass der Leitungsbetreiber seine Kosten irgendwie reinholen muss. Und das meinetwegen in Form eines Preisaufschlages auf den durchgeleiteten Strom. Meinetwegen auch in Form eines lastabhängigen Tarifes oder eines zeitabhängigen. Aber das ist schlicht alles nur Firmenpolitik, Verhandlungssache oder durch den Markt bestimmt. Naturgesetze sehe ich da nicht - wie gesagt außer, dass er irgendwie seine Kosten reinholen muss. Wenn er sich gemüßig fühlt, seine gesamten Kosten nur auf den Strom umzulegen, der in der Spitzenlastzeit fließt, dann kann er das machen. Nur wird er damit bestimmt auf komische Antworten gefasst sein müssen, wenn 95% des Tages der Strom umsonst weitergeleitet wird und plötzlich mittags müssen die Durchleiter ganz viel Geld pro kWh auf den Tisch legen.

Die Merkwürdigkeit ist einfach die: Du hast recht bezüglich woraus sich die Kosten ergeben: Aus der Spitzenleistung. Aber: So wird nicht kassiert. Telefon kostet auch je nach Uhrzeit gleich viel, bei Flatrate sogar einen festen Grundpreis, bei Handy oft rund um die Uhr das gleiche - vollkommen egal wie stark die Leitungen belegt sind.

Das eine ist, wodurch die Kosten entstehen. Das andere ist, wie die Kosten verteilt werden. Offensichtlich werden die Kosten selten so verteilt, wie sie entstehen. Bezüglich wie die Kosten verteilt werden, gibt es gewisse Konventionen. Aber keine Naturgesetze. Denn sonst dürfte es bei Telefon entweder Flatrate oder Abrechnung nach Minuten nicht geben. Eine parallelexistenz beider abrechnungsmodelle müsste dann ein Irrtum, Betrug, wasauchimmer sein.

Und wenn mal zufällig über einen längeren Zeitraum die Spitzenlast nicht erreicht wird sondern nur 99.999% davon? Kassiert der Leitungsbetreiber dann einfach nichts und lässt den Strom umsonst fließen?

Weswegen haben wir uns dann so gestritten? Das meine ich auch. Nur damit das so klappt, muss natürlich erst mal ein dynamischer bedarfregulierter Strompreis her.

CU Rollo

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Roland Damm

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begin quoting, Roland Damm schrieb:

Doch, genau das meine ich.

Nein, eben nicht: Es führt dazu, daß die Benutzungsstundenzahl der Betriebsmittel durch Kapazitätsanpassungen entsprechend steigt. (Ok, unter "Vollauslastung" darf man natürlich nicht verstehen, daß es bei

99,999-%-iger Last nichts kostet, aber bei 100 % und mehr - praktisch hieße das wohl, daß es bis 90 % nichts kostet, darüber dann den vollen Preis, oder so - wobei "nichts" hier heißt: nur die (geringen) variablen Kosten, also alles, was anfällt, wenn die Leitung nicht spannungsfrei, also nicht kurzgeschlossen und geerdet ist, z. B. der Stromverbrauch der Meßeinrichtungen und Schalter).

Der Buchwert bzw. der daraus abgeleitete annualisierte Abschreibungs- und Verzinsungsbetrag; wird im wesentlichen durch die Wiederbeschaffungskosten (gegenwärtige Errichtungskosten) bestimmt.

Nein, gar nicht: es ist das (siehe Beispiel LKW-Flotte), was sich unter Wettbewerbsbedingungen ganz zwangsläufig ergibt. Und es führt eben nicht zu plötzlichen und heftigen Preisänderungen, sondern im Gegenteil zu einer vergleichmäßigten Auslastung, also einer allokationsoptimalen Kosten*senkung*. Nimm an, Bayern und Hessen hätten einen hohen Strombedarf, der die Leitungen aus Frankreich bis an die Kapazitätsgrenze bringt - Folge: Strompreisanstieg im Westen. Das führt nun dazu, daß auch mehr Strom aus Polen, Tschechien und Österreich geliefert wird, der wiederum "auf Umwegen" via Schweiz und Italien auch (teilweise) aus F kommt, was dazu führt, daß diese "parallelen" Leitungen die direkten Verbindungen entlasten, also die Spitze dort abbauen und damit die Auslastung der "direkten Leitungen" erhöhen, wodurch die pro kWh billiger werden (Kapazitätsanpassung an den Bedarf vorausgesetzt).

Der Markt kann unter Wettbewerbsbedingungen natürlich machen, was wer will: Es gibt zahlreiche empirische Beispiele für wirtschaftlich irrationale Verhaltensweisen von Marktteilnehmern, insbesondere von Endverbrauchern. Es geht hier aber um die Festlegung regulierter Preise (z. B. "Durchleitungskosten", und die können schlechterdings nicht anders sinnvoll als unter der Annahme eines rationalen Verhaltens der Marktteilnehmer in einem atomistischen Wettbewerbsmarkt festgelegt werden, und das ist auch deswegen relativ realistisch, weil die Teilnehmer normalerweise keine Endverbraucher, sondern "Institutionelle" sind, die sich üblicherweise tatsächlich rational verhalten. Der Vorteil für die Endverbraucher ergibt sich dann aus den Spielräumen, die der Wettbewerb konkurrierenden Anbietern ermöglicht. Du brauchst auch, wenn Du in der City bummelst, nicht alle Speisekarten aller Restaurants vergleichen, um einen fairen Preis für ein Essen zu bekommen: Du hast eine allgemeine Vorstellung über das Preisniveau in der Restaurantmeile, und Du kannst Dich darauf verlassen, daß ein mittelmäßig volles Restaurant Dich nicht neppt, weil das auf die Dauer dazu führt, daß die Kundschaft auf die Nachbarschaft ausweicht und der Wettbewerb dann den "Nepper" in die Pleite treibt.

Wenn längere Zeit nur 85 % oder so in Anspruch genommen werden, dann zahlt dem Betreiber in der Tat niemand etwas, weil es nämlich wegen des dann offensichtlichen Überangebots billigere Alternativen gibt. Weil der Leitungsbetreiber dann rote Zahlen schreibt, paßt er, genau wie der Wettbewerb, mittelfristig die Kapazität dem Bedarf an und erreicht so wieder (wie die Wettbewerber) den einträglichen

100-%-Auslastungszustand ("mittelfristig" ist ein dehnbarer Begriff, aber andere Großinvestitionen wie z. B. Schiffe erfordern auch hohe Aufwendungen und haben lange Lebensdauern von Jahrzehnten, und da klappt das mit der Kapazitätsanpsssung auch).

Nun halte mal zwei Dinge auseinander: Das eine ist, wie sich "korrekte" Preise berechnen - die andere Frage ist, ob, wie und inwieweit ein solches System umgesetzt werden soll oder eben einfach nur wird. Natürlich wird ein Rechenzentrum *nicht* 2000 % Überkapazität vorhalten, sondern seine USV eben auf ein paar Stunden dimensionieren, eben solange, wie man braucht, um bei Störungen Gegenmaßnahmen einzuleiten (Daten sichern, Backupsysteme anderwo hochfahren, Stromerzeuger per Hubschrauber einfliegen lassen, was weiß ich...) und die "Reservehaltung" den "Spezialisten" überlassen. Das Krankenhaus mit seinem hohen ganzjährigen Wärmebedarf mag ein Grenzfall sein, in dem sich die Nutzung eines BHKW vielleicht lohnt, in der Fläche ist das sicher Unsinn.

Ein Stromhandelssystem funktioniert natürlich theoretisch (ich weise hier nur immer auf Mißverständnisse hin, wenn jemand offenbar die Marktwirtschaft nicht verstanden hat), aber es besteht dafür eben kein praktischer Bedarf: Die Stromversorgung funktioniert auch so ganz gut, mit kleinen Ineffizienzen kann man leben, die rechtfertigen keine revolutionären Veränderungen. Man braucht wegen der guten Prognostizierbarkeit der Systemgrößen den "automatischen Regler" eben nicht wirklich, sondern kann sein Verhalten hervorragend schätzen und die Ergebnisse seines "Als-ob-Wettbewerb-Verhaltens" in Form einer reinen Steuerung (z. B. durch staatliche Regulierung) umsetzen, und das kommt vermutlich eine ganze Ecke billiger und ist weitaus streßfreier.

Auch für Christoph ist sein ASTROHS kein Selbstzweck, er will damit vielmehr systemfremde Ziele umsetzen. Und genau dabei geht es in die Hose. (Es spricht natürlich nichts dagegen, einfach mal lokal begrenzte Tarifversuche durchzuführen und Teilnehmern z. B. anzubieten, direkt die - natürlich noch mit nebenkosten belasteten - EEX-Preise zu bekommen; wenn man das auf fünf Jahre oder so auslegt, könnte man sogar ein paar Häuslebauer mit WKK darin einbeziehen - muß man ihnen eben subventionierte Experimental-Aggregate in den Heizungskeller stellen, die sie nicht wesentlich mehr kosten als die konventionelle Heizung. Und dann schaut man mal ...)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Sicher, aber ich meinte den mysteriösen Betrag von zur Zeit etwa 7c/kWh, ich behaupte, dies ist nicht das Ergebnis einer genauen Rechnung. Will man Strom, muss man das einfach bezahlen. "Im Prinzip" nützt da nichts. Das EVU kann auch nicht für jedes Gebiet, jeden Stadtteil oder gar jedes Haus eine eigene Rechnung anstellen.

Die wenigsten Chip-Firmen bauen selber. Die Hauptkosten sind Entwicklung, Maskenfertigung, Nullserientest. Oft ergibt sich dann der Preis fast ausschliesslich aus Fixkosten/ Stückzahl bei beinahe Null Grenzkosten. Wer in dieser Ecke dann Handelt, lebt in der Tat gefährlich bei Marktflop. Es ergeben sich je nach (durchaus vorher projektierter) Stückzahl Preisbereiche von 1:100 und mehr, für Chips vergleichbarer Komplexität. Christoph wird da natürlich jubeln...

Mein Hauptproblem ist allerdings nicht Langeweile. Daher konnte ich nur diagonal durchlesen.

Ich sehe jedenfalls durchaus Unterschiede zwischen Stromverteilungs- systemen und Lastwagenspeditionen. Das EVU kann nicht einfach mal 100 gebrauchte Lastwagen verkaufen um die Kosten zu optimieren. Die Anlagen sind da und die Finanzierung ist zum Teil sehr langfristig angesetzt. Wenn du jetzt sagst, man hätte wenig Fixkosten, dafür lastabhängige Variable, dann ist das doch nur Jonglieren.

Reply to
Rolf_Bombach

Hallo, Rolf_Bombach,

Du (rolfnospambombach) meintest am 13.05.07:

Sagt der Wirt meiner Stammkneipe auch immer!

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Ralf Kusmierz schrieb:

Zum genauen Tarif kann und darf ich nichts genaues sagen. Es gibt offenbar verschiedenste Tarifmodelle, wie im Mobilfunk :-). Ist aber auf Spitzenlast ausgerichtet und keine Schwachlastverwertung. Beispiel: Von 11-12 darf eine gewisse Leistung nicht überschritten werden. Oder: Es steht von 7-17 Uhr ein gewisses Kontingent zur Verfügung, alles was drüber ist, kostet dann _massiv_ mehr. Das geht so weit, dass in den Werken die jeweilige Restmenge mit Leuchtziffern angezeigt wird. Schichtleiter usw. sollten dann die Produktion geeignet ausrichten. Und das ist dann nicht symbolisch, man merkt eindeutig, wie plötzlich eine unterschwellige Panik aufkommt bei gewissen Anzeigen auf der Tafel (die genaue Bedeutung der vielen Zahlen wurde mir nicht erklärt und die war auch nicht einfach ersichtlich). Handkehrum gibt es keine einheitliche Einspeisevergütung. Das geht so weit, dass man gar nichts kriegt, ausser der Erlaubnis, das Netz als Dummy load benutzen zu dürfen. Bei einem 200 MWh GT-Test, gerade in dem Sommer mit den hohen Preisen, ist das dann schon _sehr_ heftig. Man stelle sich vor, so was wäre Christoph passiert :-))

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Rolf_Bombach

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rolf_Bombach schrieb:

Wenn Du *mit mir* diskutieren willst, wirst Du selbsternannter Flegel Dir mal ein wenig Kultur und Zivilisation zulegen müssen.

- Ende der Durchsage -

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Roland Damm schrieb:

Das ist klar, die Zahlen waren nur als Ergänzung für die Liste gedacht. Und hinsichtlich des geplanten Baus von 26 (?!) neuen Kohlekraftwerken.

Ja, in diese Richtung muss man ansetzen, sonst wird das unsinnig. Diese Kleinturbinen (100kWe="klein") überzeugen mich genau deswegen gar nicht.

Die Schweiz geht genau in diese Richtung, aber ohne die Entlastung. Ist eigentlich vernünftig. Wenn man hört, wer aufheult, kann man nur denken, dass die richtigen Hunde getroffen wurden.

IMHO kann man Solar_strom_ vergessen. Man sollte lieber direkt Solarwärme nutzen. Ist doch hirnrissig, tagsüber mit 5% Wirkungsgrad Strom herzustellen und nachts den Elektroboiler aufzuheizen. Mutig finde ich auch, jetzt eine Fabrik für CIS-Solarzellen hinzustellen, wo andere Quellen behaupten, dass die Weltvorräte an Indium noch dieses Jahrzehnt zuende gehen.

ACK. Ausserdem ist ja eine Heizung mehr und kostet auch mehr als nur Brenner und Kessel. Da kommen noch viele Leitungen, Heizkörper und Installationsmaterial dazu und bei Öl noch der Tank und dessen Platzverbrauch. Ob da die klein-WKK 5kEUR oder dank CM-scher Massenproduktion nur 2kEUR kostet, ist dann auch egal. Und selbst die will er ja mit Einsparungen an der Isolation noch rausholen. Mit moderner Isolations- und Lüftungstechnik kommt ein Haus ohne Heizung aus. Daher ist heute die Frage: Isolierung ODER Heizung, nicht Heizung haben wir eh, brauchen wir da noch eine Isolierung. Bei angeblich langfristigem Denken braucht es da schon Nerven, für Neubauten auf WKK + keine Isolierung zu plädieren.

Das ist leider richtig. Es ist äusserst schwer dem gemeinen Publikum zu vermitteln, das ENERGIEsparen manchmal einen MEHRverbrauch an Strom bedeutet. Bei der Wärmepumpe läuft das dann wieder auf die hier so verhasste Nutzung von Nachtstrom hinaus. Wobei, wie gesagt, ein neues Haus, das noch nicht mal den CH-Minergiestandards genügt, mit 3.5 kW Anschlussleistung auskommt.

Den vielen Versprechungen der Photovoltaik bin ich einst auch erlegen, allerdings hat sich da ja doch nicht so viel getan. Weder die seit Jahrzehnten angekündigte Grätzel-Zelle ab Rolle pro Laufmeter noch der "Quantensprung" an Effizienz noch der totale Preiszusammenbruch sind gekommen. Trotz nun wirklich reichlicher Förderung. Und viele moderne Konzepte sehe ich mittlerweile auch skeptisch, Indium wie gesagt bezüglich der Rohmaterialreserven, CdTe und so dürfte wegen ROHS eher chancenlos sein und Sachen mit Se oder Ga usw dürften auch noch in Rohstoffpreisprobleme reinrennen.

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Rolf_Bombach

Christoph Müller schrieb:

Nein, zwangsläufig ist da nichts. Allerdings ist es bei Wärmekraft- maschinen eine empirische Beobachtung.

Bei BHKW wäre man blöd, wenn man es nicht machen würde.

Dieser Motor wäre sicher Mittel der Wahl für ein Klein-WKK, allein schon wegen der Wartungsintervalle und wegen des hohen Gesamtwirkungs- grads. Ausserdem sieht es so aus, als könne man das Ding tatsächlich kaufen, was, entgegen zahlreicher Ankündigungen, bei der hocheffizienten langlebensdauer-Brennstoffzelle nicht der Fall ist. Nicht immer hat der Kunde so lange Geduld wie bei der Digitalkamera oder dem Flachbildschirm. Das wäre hier ein grosser Marktvorteil. Nachteil: GUD+Wärmepumpe braucht weniger Primärenergie. Dafür ist es als Ersatz bestehender Systeme besser geeignet, da zusätzliche Installation für die Wärmezufuhr überflüssig sind. Vielleicht sollte die Firma auch mal mehr Werbung in der Schweiz machen, da hier Altbau-Sanierungsprogramme laufen. Allerdings saugt die Homepage etwas ;-(. Und auf Wärmepumpen wird im Vergleich natürlich auch nicht hingewiesen... Aber immerhin, die tun was, Hut ab.

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Rolf_Bombach

Roland Damm schrieb:

Man ergoogelt schneller was unter dem Produktnamen WhisperGen. BTW,

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alle "alternativ"-Energieseiten irknwie bescheuert sein?

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Rolf_Bombach

Franz Glaser (KN) schrieb:

Uiui, gaaanz flashcer Tip. Auf dem Sektor Produktion von warmer Luft ist die Konkurrenz ausserordentlich gross, selbst auf dem Gebiet der heissen Luft. Dass nicht alle warme Luft gut riecht, hat in ähnlicher Form ja Karl Valentin schon bemerkt.

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Rolf_Bombach

Ralf Kusmierz schrieb:

Eigentlich gibt es seit 100 Jahren keine anderen, diese Quecksilberröhrchen waren nur eine Episode.

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im Lager könnte es noch einen Tropfen Öl haben...

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Rolf_Bombach

Christoph Müller schrieb:

War sie aber mal.

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Rolf_Bombach

Christoph Müller schrieb:

Es ist kalt, man heizt. Und dank WKK produziert man Strom. Und warum sollte der dann vom Nachbarn gekauft werden? Der heizt auch und will ebenfalls verkaufen. Ach ja, dank ASTROHS kann man alles dermassen verschachteln, dass am Schluss alle dick verdienen. Erinnert mich an die Hausfrauenlogik, man geht putzen um Geld zu verdienen damit man sich eine Putzfrau leisten kann... Am meisten Geld verdienst du, wenn du den Strom an dich selbst verkaufst, btw.

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Rolf_Bombach

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