Zwischen einstelle und wohlfühlen gibt es einen realen Zeitraum und eine Erwartungshaltung - im Unterschied dieser beiden liegt in der Regel das Problem.
Viele Leute kannten: *jetzt* will ich es in dem Raum von 16°C auf 22°C warm haben. 1h später - nichts ist passiert: Heizung taugt nichts.
und das kostet Zeit. Mit einem Neubau gehen meist weitere eGeräte Neuanschaffungen einher, so dass rätselhafte Fehler nicht leicht und schon gar nicht schnell zu lokalisieren sind.
Das hat zwar nichts mit WP zu tun aber bei mir hat vergangene Woche eine
35A-Hauptsicherung im Hausanschlussraum abgeschaltet, wobei die Wohnungssicherungen einschließlich FI-Schalter eingeschaltet blieben. Und das mitten in der Nacht, wo außer der Kühl-Gefrierkombi alles aus war. Der zuständige Elektriker hat dann am Vormittag eine Stunde lang geprüft, aber keinen Fehler gefunden. Rätselhaft.
Hallo Thomas Einzel, Du schriebst am 12.02.2012 15:38
*Das* wäre ein Problem bei Fußbodenheizung vs. Heizkörper. Nicht WP-, sondern FBH-spezifisch.
OK, eine Niedertemperaturheizung (und das ist eine WP prinzipbedingt) produziert natürlich nicht die Strahlungswärme der Heizkörper, wie man sie vielleicht von klassischen Radiatoren gewöhnt ist.
Aber: ausreichend dimensionierte Flachheizkörper erwärmen einen Raum an sich ausreichend schnell, so dass der reine Zeitaspekt kaum eine Rolle spielen dürfte.
Und das ist für mich das KO-Kriterium bei einer Fussbodenheizung (ähnlich wie anno dunnemals bei der Nachtstromspeicherheizung): ich will nicht 6 Stunden vorher planen müssen, wie ich den Raum nutze.
Und mein kombiniertes Arbeits- und Schlafzimmer hat tagsüber 21 °C zu haben, nachts aber 16 ... 18 °C.
Hm. Eine "träge" 16 A Sicherung könnte einen Stromstoß mit 36 A vielleicht gerade noch so lange "halten", dass die "flinke" 35 A Sicherung vorher sagt "da fließen mehr als 35 A, ich kappe mal die Leitung". Ab da fließt gar kein Strom mehr und es interessiert weder die nachfolgenden Sicherungen noch den FI weiter.
Wäre so weit erst mal eine Erklärung.
Fragt sich dann noch wo die > 35 A geflossen sind. Wenn da gewiss nichts anderes am Netz war außer der Kühl-Gefrierkombi, also auch nichts was sich sonst automatisch eingeschaltet haben könnte - dann würde ich das Problem genau dort suchen.
Eine am vibrierenden Kompressor durchgescheuerte Kabelisolierung wäre ein möglicher Kandidat. Dabei muss es nicht zu ständig elektrisch leitender Verbindung zwischen Litze und Gehäusemasse kommen, der Kurzschluss ist also nicht zwingend ständig gegeben sondern kann sich durch die Vibrationen des Kompressors "zurechtwackeln" und irgendwann erratisch zustande kommen ...
Wenngleich: Kurzschluss Litze->Gehäusemasse kann's eigentlich nicht sein, da würde der FI abfallen, nicht die 35 A Hauptsicherung. Müsste also ein Kurzschluss Phase->Nulleiter sein. Der interessiert den FI 'nen Scheißdreck. Wie *der* zustande kommen soll erschließt sich mir aber nicht ganz so einfach. Erhöhter Anlaufstrom durch (nicht ständig) blockierende Kompressorwelle wäre vielleicht noch eine Idee.
Genau. Deswegen sind Flächenheizungen und vielleicht noch Betonkernaktivierung bei Niedertemperatur in der Regel die beste und häufigste Lösung.
Gut das du es im Konjunktiv schreibst. Hoch gedämmte Häuser mit Niedertemperaturheizung werden deswegen kaum/selten versucht abzusenken, weil das innerhalb von 8 oder 12h fast nicht geht - die kühlen kaum aus. Deswegen muss auch keine Heizleistung vorgehalten werden die einen 15°C Raum in 1/2h auf >20°C heizt, dazu würde noch die Erhöhung der Gesamtleitung der Heizung kommen. Egal ob du, oder ich, oder wer auch immer, das gut oder schlecht finden, es ist so. Wer Schnellaufheizung von abgesenkten Räumen bei einer Niedertemperaturheizung will, muss das bei der Heizungsplanung berücksichtigen lassen. Würde dieses in der Regel unnötige Feature immer mit eingeplant, stiege der Heizungspreis in allen Fällen und darüber regen sich noch mehr Leute auf.
Hinsetzen, selber ausrechnen (oder zumindest die Planungsunterlagen prüfen) und die Heizung vor dem Einbau mit dem Planer besprechen. (ja, ich habe das so gemacht) Meine Fußbodenheizung hat eine Latenz z.B. im Wohnzimmer von ca. 3...4h, eine Aufheizung in o.a. Fall dauert ca. 1/2 Tag. Wenn mir das im Ausnahmefall zu langsam gehen sollte, nutze ich die beiden Normaltemperatur Heizkörper (einer davon Typ 33) oder mache den Kaminofen an. Nichts davon ist zufällig oder war die Idee von irgendwelchen Heizungsmenschen - die haben mich eher etwas komisch angesehen. Auf jeden Fall funktioniert das seit etlicehn Jahren so wie ich es haben wollte.
Gut aber woher soll denn ein 36 A Fehlerstrom auf einmal kommen? Die Kühl- Gefrierkombi ist 22 Monate alt und seither klaglos in Betrieb. Der Gefrierteil wurde wenige Tage vorher zum ersten Mal abgetaut und das Gerät dabei nur am Schalter ausgeschaltet weil die Steckdose zugebaut ist. Ob dabei ein Fehler zustande gekommen sein könnte?
Auf dem zweiten Stromkreis, der weg war, hängt die FritzBox, die ist drei Monate alt und kann es IMHO nicht gewesen sein.
Bei 36 A schaltet keine 35-A-Sicherung ab. Unterhalb des "kleinen Prüfstroms", der bei den aktuellen Auslösecharakteristiken 1.13*In beträgt, schaltet die gar nie nicht ab. Bei 1.45*In (großer Prüfstrom) darf sie sich 1 Stunde Zeit lassen.
Hallo Helmut Hullen, Du schriebst am 12.02.2012 16:22
dann ist FBH halt nix für Dich.
Gut, das ist Dein Anwendungsfall und der muss eben bei der Heizungsauslegung entsprechend berücksichtigt werden. Ist aber wie erläutert IMO kein WP-spezifisches "Problem". Auch wenn es vielleicht im Zusammenhang mit Wärmepumpen häufiger auftritt. Wärmepumpen als Niedertemperaturheizungen und Fußbodenheizungen passen eben einfach gut zusammen.
Hallo Gunter Strack, Du schriebst am 12.02.2012 16:23
gar nichts. Die WP von der ich schrieb und die einzige, die ich eben aus näherer Anschauung kenne ist halt von '78 und "vielleicht" keine "Standard-WP", ganz gewiss nicht nach heutigem Zuschnitt. Sie hat nicht mal einen Außentemperaturfühler, weiß also nicht mal wann sie sich abschalten soll :-)
Außerdem halte ich eine stupide außentemperaturgeführte Abschaltung bei
-15°C für unsinnig. Sinnvoll mag es bei Luftkollektoren sein,
*vielleicht* auch noch bei Grundwasser-WP (vermute ich aber eigentlich nicht), ziemlich sicher aber nicht bei Verwendung von Erdkollektoren.
Ich seh' mal in meine Kristallkugel ... Mist, nur Nebel, muss mal wieder zur Wartung ;-)
Sehe ich genau so. Wenn da ein Strom von >35A drüber geflossen wäre dann wäre das betroffene Stück Silizium eher verdampft als die Sicherung auch nur "Piep" gesagt hätte.
Insofern kann es wohl nichts anderes gewesen sein als die Kühl-Gefrierkombi - oder die Sicherung selbst. Viel Spaß bei der Fehlersuche :-/
Mein Vorgehen wäre folgendes: erst mal alles so weiter laufen lassen. Wenn der Fehler (ohne weitere Hinweise auf seine Ursache wie z.B. "elektrischer" Geruch aus der Ecke wo die Kühl-GefrierkombiKühl-Gefrierkombi steht) erneut auftritt würde ich die Hauptsicherung ersetzen (lassen). Das kostet erst mal wenig und ist damit den Versuch wert, da es evtl.viel weitere Mühe erspart. Wenn der Fehler dann weg ist / weg bleibt - gut. Wenn er sich immer noch wiederholt - Kühl-Gefrierkombi genauer ansehen (lassen).
Mit dem Elektriker wurde abgesprochen, dass im Wiederholungsfall alle Leitungen durchgemessen werden sollen. An der Kühlkombi konnte er nichts Verdächtiges entdecken und ich bislang auch nicht.
Die Anlage war für den Betrieb eines Schwimmbads im Keller ausgelegt. Das Schwimmbad hat er aber nicht betrieben, sodass die Anlage zu groß war. Das war aber nicht der Grund, warum er auf Gas umgestiegen ist, denn er hätte ja auch eine kleinere WP einbauen können.
Er hatte eine Grundwasserspeisung und keine Sonde. Das Grundwasser ist bei ihm sehr eisenhaltig und das hat die Komponenten angegriffen.
Ihm sind zweimal Leitungen geplatzt und die Pumpe hat den Keller dann mit Grundwasser geflutet. Danach hatte er die Pappe auf.
Ob eine Anlage zuverlässig läuft oder nicht, kann man ja vorher nicht wissen. Die, die Gasthermen verkaufen sprechen immer nur von Problemen und die, die WPs verkaufen werden meistens sagen, dass das alles kein Problem ist.
Mein Bekannter ist Kälte-/Klima-Meister. Der fummelt tagtäglich an Kühlhausanlagen herum. Die Anlagen laufen auch nicht ewig und der Wirkungsgrad sinkt, wenn die Wärmetauscher verdreckt sind, oder das Kältemittel abhanden gekommen ist. Und wenn dann mal der Kompressor ohne Schmierung gelaufen ist, dann wird es gleich richtig teuer.
Außerdem nutzt es ja auch nix, wenn Kühlhäuser zuverlässig arbeiten, aber die Komponenten, die man für die Wohnraumheizung bekommt, nicht die gleiche Qualität haben.
Bei uns haben innerhalb eines Jahres zwei B16A-Leitungsschutzschalter den Geist aufgegeben. Einer ließ sich nach manuellem herausnehmen nicht mehr einlegen und der andere hatte ausgelöst als eine defekte Stablampe in eine Steckdose gesteckt worden war. Der ließ sich dann auch nicht wieder einlegen.
Kaputte Sicherungsautomaten halte ich daher nicht für so unwahrscheinlich.
Wenn ich das richtig sehe, dann kann man eine Heizungsanlage mit WP wirtschaftlich nicht so flexibel bauen wie mit einer Gastherme. Ob man nun eine Fußbodenheizung oder riesige Flächenheizkörper hat, führt es doch immer dazu, dass das System viel träger wird. Insofern ist das schon ein Problem welches zwangsläufig mit der WP zusammen hängt.
Wir hatten mal ein kombiniertes Wohn- und Schlafzimmer mit Fußbodenheizung. Das war nicht angenehm. Im Kinderzimmer war die Fußbodenheizung nie eingeschaltet, damit wenigstens die Kinder nachts anständige Temperaturen hatten.
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