Das Railtaxi schafft nur zusaetzliche Umweltbelastung, da die anderen Verkehrsmittel weiterbestehen. Es kommt, falls das Fahrzeug aufgebaut wird und faehrt, nur zu einer weiteren Aufsplitterung der Verkehrsmittel.
"Zu Fuss gehen" wird nur Fortschritt bringen koennen.
Bislang gibt es kein Railtaxi. In zehn Jahren vielleicht einen Prototypen. Wenn auf einem dazu aufgebauten Netz 50 Railtaxis fahren, entspricht das vielleicht dem Gegengewicht der wenigen Omnibusse im Oeffentlichen Nahverkehr des laendlichen Raumes. Bei dieser endlichen Menge laesst sich dann aufgrund der Wegelaengen im Netz vielleicht er- kennbar machen, wieviel Zeit jeweils vergehen muss, bis ein Railtaxi dahin gelangt, wo es angefordert ist, und wie lange es dauert, dorthin zu kommen, wo es im Regionalnetz hin soll. Genauso wird dann erkennbar, welche Stoerungen durch Fahrzeugausfall, usw. moeglich sind und wie sie das gesamte System verlangsamen oder zum Ausfall bringen koennen.
Zahlen von Railtaxis fuer ein D-weites Verkehrsnetz haengen voellig in der Luft.
Das Problem existiert bei den heutigen Massenarbeits- plaetzen und im Massentransport bereits. Ein Railtaxi kann die Problemstruktur nicht aufloesen. Es wuerde die Probleme vielleicht nur verschlimmern.
Durch Railtaxis wird der Energiebedarf nicht herabgedrueckt werden koennen. Es bildet sich lediglich ein neuer Markt. Diejenigen, die ein solches Verkehrssystem nutzen wollen, muessen nicht Kunden anderer Verkehrsgesellschaften oder Nutzer anderer Fahrzeuge gewesen sein, sondern sehen dann im Railtaxi ein Angebot, dass auf sie zugemessen ist. Der uebrige Verkehr tobt, bei wachsender Weltbevoelkerung, weiter. Es ist ja ueberhaupt nicht abzusehen, ob in D jemals Railtaxis fahren. Vielleicht sehen nur Bewohner afrikanischer Savannenstaaten darin ein Loesungsmittel ihrer Ver- kehrsprobleme.
Schwierig zu wissen. Wenn Railtaxis eigentlich nur fuer laengere Strecken genutzt werden, gibt es folglich nur einen speziellen Kundenkreis, der dafuer im Railtaxi einen Sinn sieht und ein sol- ches Angebot nutzt.
In vielen Staaten fahren "Mikros", also kleine Busse, die ueberall da anhalten, wo jemand aus- oder einsteigen will. Diese flexible Struktur fuehrt dazu, dass immerzu jede Person sofort wegkommt und sehr zielgenau aussteigen kann. Das Railtaxi wird diese Flexi- bilitaet sicher nicht haben koennen.
Das Auto ist aber auch ein Gegner des Railtaxis. Bislang macht sich noch kein Bedarf am Railtaxi bemerkbar. Leute, die ueber kein Auto verfuegen, leben einen anderen Lebensrhythmus, d.h. sie haben sich darauf eingerichtet, oeffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Ein Railtaxi muesste erst da sein, nutzbar sein, damit sich Menschen darauf einlassen koennen und ihren Lebensrhythmus darauf einrichten.
Tja, es ist dann wie mit dem Hybrid. Verschiedene Moeglichkeiten sind gleichzeitig nutzbar. Die Gesellschaft diktiert dann, was sie wirklich haben will. Einschraenkungen will sie sicher vermeiden.
Du hast komplett vergessen, dass das Flugzeug der Bahn grosse Kundenstroeme wegnahm. In den USA war der Flugverkehr ein- schneidend. In den grossen Bahnhoefen gingen die Kunden- stroeme drastisch zurueck. Die Wartehallen standen leer, usw. Ganze riesige Bahnhoefe wurden abgerissen oder geschlossen, um sie aufgeben zu koennen. Daselbe passierte mit den grossen Terminals der Passagierschiffe. Es fuhr kaum noch jemand auf den Schiffen mit.
Bislang sehe ich kein Railtaxi und folglich auch keinen Nutzer- kreis. Bei Einfuehrung ist dann erst zu sehen, ob sich Nutzer eines solchen Verkehrsmittels einfinden. Es muss bereits sicher und attraktiv funktionieren, wenn ein Kundenkreis wachsen soll.
In der Formulierung steckt Dein Glaube, im Railtaxi liege dann die Zukunft. Die Bahn deckt einen bestimmten Kernbereich des Verkehrs ab. Den behaelt sie noch lange.
Dass sich die Bahn schuetzt, liegt nahe. Ob man vor der Bahn einzuknicken hat, ist ein ganz anderes Problem. Viele Veraenderungen bei der Bahn sind durch Kundenproteste entstanden. Als ich zwischen Bonn und Koeln pendelte, wurde in den voellig veralteten Nahverkehrszuegen regel- maessig die Notbremse gezogen, um das Personal auf die Palme zu bringen. Das hielt solange an, bis endlich moderne Zuege eingesetzt wurden.
Folglich besteht noch kein wirklicher Zwang zum Aufbau eines Railtaxisystems.
Die Bahn ist ja nicht Dein Gegner. Dein Gegner ist der Geldmangel. Mit dem bist Du am kaempfen, gewisser- massen als David gegen Goliath.
Ich bin mir sicher, dass es einen Finanzierungsweg gibt, wenn das Railtaxi wirklich gebraucht wird. Das tiefe Pro- blem liegt in der Formulierung "wenn es wirklich gebraucht wird". Darin liegt keine Zeitvorgabe.
K.L.